Fall für den Richter
Hätten die Polizisten nicht den Taser einsetzen können?
Ein 21-Jähriger liegt tot auf der Straße. Er hat eine Tankstelle überfallen. Auf der Flucht wurde er von Polizisten erschossen. Er hat mit einer Softgun wild herumgefuchtelt.
Wie immer stellt sich zunächst die Frage nach dem Warum.
Warum wird ein junger Mensch zum Räuber? Er stammt aus geordneten Verhältnissen, berichten Bekannte.
Warum musste er sterben? Er hätte sich auch ergeben können. Noch dazu, wo er keine tödliche Waffe in der Hand hielt.
War es Suicide by Cop? Also wollte er angesichts der Aussichtslosigkeit seiner Lage sterben? Hätten die Polizisten nicht den Taser einsetzen können? Viele Fragen, auf die es gilt, die richtigen Antworten zu geben. Die Justiz wäre gut beraten, diesen Fall nicht nach Monaten zu den Akten zu legen. So wie sie das diese Woche in Wien getan hat. Acht tödliche Polizeischüsse auf einen tobenden Wiener beurteilte der Staatsanwalt als Nothilfe.
Dabei hätte der Freispruch durch einen Richter mehr Gewicht und auch restlos Klarheit geschaffen – sowohl für Hinterbliebene als auch für die Polizisten.
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