Zu viel zum Sterben
Ist das nun der Wendepunkt für die Ukraine und das Ende Putins nahe?
Diese Frage taucht jedes Mal auf, wenn der Westen sich ein Stückchen mehr traut: Zuerst bei den Offensivwaffen, später bei den Panzern, jetzt bei den F-16. Die Antwort ist immer dieselbe: Nein, das will der Westen auch gar nicht.
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Was die NATO-Staaten, allen voran die USA, machen, nennen Kommentatoren "boiling the frog“: Der Frosch wird in heißes Wasser gesetzt und merkt nicht, dass er gerade zu Tode gekocht wird. Auch die Ukraine ist in so einer Falle. Der Westen unterstützt sie so weit, dass sie sich zur Wehr setzen kann. Russland besiegen, die besetzten Gebiete zurückerobern, Putin in Bedrängnis bringen kann sie aber nicht – zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben, sagen Zyniker dazu.
Diese Taktik hat ihre Berechtigung. Man glaubt, so Putins Irrationalität einschätzen zu können, die Gefahr einer Atomeskalation zu minimieren. Ob Putin den Atomknopf gedrückt hätte, wenn den Westen früher geholfen hätte, weiß aber auch niemand.
Das Problem: Eine Strategie dahinter ist nicht sichtbar – die Front bewegt sich kaum, für die Offensive kommen die F-16 zu spät. Darum wird wohl spätestens Trumps mögliche Wiederwahl der große Wendepunkt sein: Friert er die Militärhilfe für die Ukraine ein, ist der Frosch gekocht – und Europa muss schauen, wie es mit einem Sieger namens Putin lebt.
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