Erinnerungen

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Sexuelle Übergriffe in der Arbeitswelt sind ein Missstand, der noch viel zu häufig toleriert wird.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Abwertende Witze, anzügliche Kommentare, Anspielungen und Berührungen kommen auch in der Geschäftswelt vor. Wo es Hierarchien und Machtverhältnisse gibt, gibt es Abhängigkeiten. Und diese werden mitunter ausgenützt.   

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Wie das läuft, wissen wohl sehr viele. Über das Tabuthema reden, wollen aber die wenigsten. Zu groß ist die Angst vor Stigmatisierung, vor negativen Konsequenzen – vor allem für das eigene Berufsleben.  

Apropos darüber reden: Es ist befremdlich und deplatziert, wenn man nächtens Fotos von sich selbst erhält, die jemand schickt, der einen fotografiert hat – gespickt mit viel zu persönlichen Inhalten. Oder: Wenn bei einer fachlichen Besprechung das Aussehen hervorgehoben, nach den privaten Beziehungsverhältnissen gefragt und auf ein Treffen gedrängt wird. Oder: Wenn man einfach nur intensiv gemustert wird – von oben bis unten und sich die Situation nicht mehr gut anfühlt. Alles öfter passiert in 25+ Jahren meiner Karriere. 

Zu sensibel? Darf man nicht so eng sehen? Ich meine: Damit sollte man gar nicht erst konfrontiert werden. Weil die eigene Freiheit dort endet, wo sie sich das Gegenüber nimmt. Dass es in manchen Branchen und Unternehmen eine Kultur gibt, in der Diskriminierung immer noch toleriert wird, ist ein Missstand. Spätestens mit #MeToo sollte sich das längst geändert haben.        

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