Ungleiche Aussichten
Wer einen finanziellen Polster hat, eine Wohnung von den Eltern und vielleicht noch die Aussicht auf ein noch größeres Erbe hat, kann leichter ans Arbeitsleben herangehen. Kann entspannt ausloten, welche Arbeit die richtige ist. Und auch überlegen, wie viele Arbeitsstunden sein müssen.
Ein Luxus, der immer sichtbarer wird
Dass gut situierte Junge gar nicht mehr leisten wollen, stimmt sicher nicht. Aber die Wahl zu haben, wo und wie sehr man seine Zeit und Kraft einsetzt, das ist ein Luxus, der in der Gesellschaft schon sichtbar wird. Stichwort: Teilzeit und hohe Fluktuation, wenn’s auf Anhieb nicht passt.
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Neben den gut Situierten gibt es aber noch jene aus bescheidenen Verhältnissen. Ihnen hat man in den vergangenen Jahrzehnten die Visionen genommen. Es wird statistisch betrachtet immer schwieriger, sich mit selbst erwirtschaftetem Geld Eigentum oder gar ein Vermögen aufzubauen.
Wenn Vermögensaufbau zur Utopie wird
Weil die Lebenseinkommen der mittleren Verdiener zurückgehen und die der unteren 20 Prozent bröckeln. Ein Geringverdiener, der 1973 geboren wurde, verdient übers Leben gerechnet nur rund acht Prozent mehr als ein Geringverdiener des Jahrgangs 1935.
Vom Wirtschaftswunder profitierten früher noch alle, je mehr das durchschnittliche jährliche Wirtschaftswachstum abnahm – von Werten nahe zehn auf Werte um ein Prozent –, desto ungleicher wird der Kuchen verteilt.
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