Einfach zum Schämen!

Syrische Flüchtlinge am Stachelbandzaun an der türkischen Grenze.

Marius Kaiser

Die ÖVP versucht, die zu tiefst fremdenfeindliche FPÖ, rechts zu überholen.

von DI Marius Kaiser

über die aktuelle Asylpolitik der ÖVP und Österreichs

Es ist wieder einmal Zeit, sich zu schämen, Österreicher zu sein! Die Art und Weise, wie die österreichische Politik auf die Herausforderung Asylpolitik reagiert, ist schlichtweg eine Zumutung.

Zynismus, Ignoranz, Kurzsichtigkeit, polemische Argumentation, bewusste Fehldeutung der Tatsachen .... all das verkörpert die Politik der Partei, die die christlichen Grundsätze in Österreich zu verteidigen vorgibt. Zeltlager, Asylverfahrenstopp, Abschiebung nach Italien (... da muss man schon echt boshaft sein, so etwas auch nur an zu denken. Italien hat schon genug Last zu tragen. Echte EU-Gemeinschaft eben), all das verkörpert eigentlich FPÖ-Gedankengut in Reinkultur!

Koexistenz

Ich komme aus einem tief ÖVP-geprägten Elternhaus. Bauern aus dem Mühlviertel in Kirchschlag bei Linz. Gott sei Dank müssen meine Eltern diesen Umgang mit Menschen die dem Elend der weltweiten Kriegsschauplätze entfliehen wollen (müssen) nicht mehr miterleben. Sie haben über Jahrzehnte in ihrem Bauernhaus Menschen aus aller Herren Länder beherbergt. Unter ihnen Syrier, Kosovaren, Bosnier,... die eine herzliche Gastfreundschaft genießen durften. Seit dieser Zeit schmückt eine Koransure das elterliche Schlafzimmer - neben der heiligen Familie. Kein Konflikt sondern friedliche Koexistenz.

Heute würden meine Eltern wohl nicht mehr in der Lage sein, eine ÖVP zu wählen, die zum zweiten Mal versucht, die zu tiefst fremdenfeindliche FPÖ, rechts zu überholen. Haben wir aus der "schüsseloiden" Zeit nichts gelernt? Ist uns Kärnten nicht Warnung genug? Die "Leistungen" der rechten Recken in diesem Bundesland werden uns Steuerzahler schlussendlich wesentlich mehr Kosten als die ordentliche Aufnahme und Verpflegung aller Flüchtlinge seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Diverse Gerichtsverfahren und Verurteilungen der restlichen FPÖ(BZÖ)-Truppen erspare ich mir zu erwähnen, da ist ja noch einiges für die Gerichte zu tun!

Erfolgskonzept

Sollten Sie, Frau Mikl-Leitner und Sie, Herr Mitterlehner, Anregungen brauchen, wie ein vernünftiger und zielgerichteter Umgang mit der Asylproblematik aussieht, so können sie sich ja mit einer Ihrer Parteikolleginnen - sie ist auch Bürgermeisterin einer Gemeinde in Oberösterreich - kurzschließen. Sie hat dem öffentlichen Druck nicht nachgegeben und diese kleine Gemeinde beherbergt einige Familien aus den Kriegsgebieten. Den unaufhaltsamen rechten Rülpsern der FPÖ zum Trotz. Die anfängliche Ablehnung und Anfeindung ist durch die erfolgreiche Arbeit der Frau Bügermeisterin in Verständnis und Hilfsbereitschaft umgeschlagen. Ein Erfolgskonzept! Und Beispiele wie diese gibt es in österreichischen Gemeinden genug. Erwähnt werden diese allerdings wenig bis gar nicht - eventuell lässt sich damit kein politisches Kleingeld machen?!

Sparen sie sich den sonntäglichen Kirch-Besuch, denn sie wissen nicht mehr wer ihr "Nächster" ist! Viel Spaß bei der nächsten Wahl! Egal wo - die ÖVP wird vom Schmied zum Schmiedl! Und ich werde mir überlegen wo ich in Zukunft meine Steuern zahlen werde! Ein klassischer Ethik-Flüchtling! Als Angestellter in einem internationalen Unternehmen kann man sich - im Gegensatz zu den Flüchtlingen - Gott sei Dank den Wohnort ja aussuchen!

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