Ein Denkanstoß
Gleichberechtigung kann man sich holen.
"Wenn Sie etwas erklärt haben wollen, fragen Sie einen Mann. Wenn Sie etwas erledigt haben wollen, fragen Sie eine Frau", soll Magaret Thatcher einst gesagt haben. Da ist was dran. Jetzt muss nicht jederfrau den Ehrgeiz haben, sich ganz nach oben zu boxen. Aber tatenlos im Jammertal sitzen, hilft auch nicht weiter, kann jedoch recht bequem sein: Immer ist jemand anderer schuld an der eigenen Misere.
Klar: Noch immer ist das Männernetzwerk dicht geknüpft, und noch immer leisten Frauen mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Aber wer nicht gerade in eine orthodoxe Muslimenfamilie hineingeboren ist, hat keine Ausrede mehr, nicht dasselbe zu erreichen wie ein Mann.
Gleichberechtigung kann man sich "holen". Also eine Ausbildung absolvieren, die höheres Gehalt verspricht; Karrieremöglichkeiten nutzen und aushalten, dass der Wind weiter oben rauer sein kann; auf einem Diskussionspodium mutig seine Meinung vertreten; sich nicht darauf verlassen, ein Leben lang vom (Ex-)Mann versorgt zu werden; sich für die Familienfinanzen interessieren. Wer trotz aller Möglichkeiten Erfüllung dabei findet, sich ganztägig um die Familie zu kümmern – auch gut. Aber hören wir auf, das alte Klagelied zu singen, wonach Frauen immer nur Opfer und Männer immer die Täter sind. Der Frauentag ist ein guter Anlass, sich selbst an der Nase zu nehmen.
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