Eigenverantwortung – ein Wort mit Zukunft

Staatlicher Schutz ist gut und wichtig, aber freie Bürger können mehr für die Gestaltung ihres Lebens tun.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Die Deutschen haben es gut. Sie arbeiten ab sofort für die eigene Brieftasche. Gestern war der sogenannte Steuerzahlergedenktag, der Tag, bis zu dem ausschließlich für den Staat gearbeitet wurde. Wir Österreicher werden erst ab Mitte August für uns arbeiten. Wobei diese Darstellung natürlich nicht ganz richtig ist. Mit den Steuern, die wir zahlen, werden staatliche Leistungen finanziert, die wir brauchen. Und die Sozialabgaben kommen uns auch zugute, für Ärzte, Spitäler oder Pensionen. Aber wahr ist auch, dass der Staat seit vielen Jahren immer mehr Geld von uns will.

Wir sind in einer Phase der Hochkonjunktur, das Wachstum wird in den kommenden Jahren etwas geringer ausfallen, aber weiter stabil bleiben. Das ist eine gute Nachricht, da kann man erst recht Reformen umsetzen. Nichts spricht gegen eine schlankere Bürokratie, sowohl im Staat als auch im Bereich der Sozialversicherungen, nur muss das ehrlich gemacht werden. Eine Verlagerung der Kosten von Freizeitunfällen bringt nichts. Aber was spricht für mehr Eigenverantwortung? Gegen Freizeitunfälle könnte sich jeder auch privat versichern. Und wer bewusst ungesund lebt, könnte auch etwas zu den Kosten beitragen. Die Versicherung der Selbstständigen belohnt zumindest diejenigen Versicherten, die gesund leben – Prävention statt später Krankheiten behandeln. Das wäre im Interesse der Betroffenen und würde die Kosten reduzieren. Es ist noch immer viel zu teuer, Mitarbeiter anzustellen, das werden wir noch stärker merken, wenn das Wachstum wieder zurückgeht.

Das sind schon wieder Themen für die Sozialpartner. Wenn sie gute Vorschläge machen, wird über diese diskutiert und nicht über deren Existenzberechtigung.

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