Die Gunst der Stunde nützen

Zugreifen – auch darum geht es im (Wirtschafts-)Leben. Wie man das zu einem Motto fürs neue Jahr machen könnte.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Dass sich Dinge doch ändern können, zeigt die aktuelle Regierungsbildung. Zum ersten Mal bürgerlich-grün, zum ersten Mal mit mehr Frauen in der Regierung, mit relativ niedrigem Altersdurchschnitt. So gab es das noch nie. Vorhersehen konnte diese Entwicklung vor einem Jahr niemand – weil vieles einfach nicht planbar ist, Dinge passieren und Parameter sich einstellen müssen, damit sich daraus Neues ergeben kann.

So ähnlich kann man es auch fürs Leben, die Wirtschaft und den Job denken. Nicht alles ist vorhersehbar, planbar, kann man auf dem Reißbrett skizzieren. Nicht, dass man sich fürs neue Jahr ein persönliches Ibiza wünscht. Aber manche Dinge geschehen, mit oder ohne unser Zutun. Weil die Zeit dafür reif ist, weil Dinge lange Zeit gehalten haben und urplötzlich in die Luft fliegen, weil das Umfeld etwas provoziert.

Und dann?

Kann man sich ducken, ausweichen – oder die Möglichkeiten nützen. Der am öftesten gehörte Satz in den Karrieregesprächen der vergangenen Jahre: „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und habe die Chance genützt.“ Zugreifen, auch darum geht es im Leben.

Und so könnte ein Neujahrsvorsatz für die eigene Karriere lauten: aktiv sein und vorantreiben, was die eigenen Möglichkeiten erlauben, sich selbst weiterentwickeln und bestmöglich vorbereitet sein. Geduld haben. Um dann, wenn sich der richtige Moment zeigt, die Gunst der Stunde nützen, Ja sagen und die Chance beim Schopf packen.

Kleiner Haken daran: Nach dem da sein und Ja-Sagen muss man sich folglich inhaltlich beweisen. Gilt für Jobs übrigens genauso wie für die Politik. Wir sind gespannt, was das neue Jahr uns allen bringt.

Ein glückliches 2020 wünscht Ihre KURIER-Karrieren-Redaktion.

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