Die Botschaft hör’ ich wohl …
Da steht es nun: das „breite Bündnis der Mitte“, das eine „Politik der Vernunft und Stabilität“ will, wie ÖVP-Chef Karl Nehammer zu Wochenbeginn im Palais Epstein sagt. Das „das Gemeinsame vor das Trennende stellen will“, wiewohl es „unbestritten sehr viele Unterschiede“ aufweist, wie SPÖ-Chef Andreas Babler einmal mehr betont. Dessen „Mandat bis zum Ende des Jahrzehnts“ gehen soll, das „konkrete Lösungen in zentralen Lebensbereichen“ (Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger) liefern will. Und das jetzt – nach sieben Wochen des Sondierens – liefern muss. Und zwar mehr als – bei allem Verständnis für die Vorbereitungsphase und aller Wertschätzung den (ver)handelnden Personen gegenüber – eine gemeinsame Wort(aus)wahl.
Denn was die Parteichefs von Schwarz, Rot und Pink unter dem mantrahaft vorgetragenen „Kein Weiter wie bisher“ genau verstehen – das erklären sie seit Wochen nicht.
Die verheerenden Budgetzahlen allein werden es nicht sein, wofür eigens eine Gruppe eingerichtet werden musste. Seit gestern ist zudem viel von positiv besetzten Begriffen wie „Aufbruch“, „Veränderung“, „Zuversicht“ die Rede, von „Credo“ und „Kräften“ und mehrfach davon, dass die drei Parteien miteinander regieren „wollen, nicht müssen“. Frei nach Goethe: „Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, denn den propagierten Optimismus wie die notwendige Aufbruchstimmung strahlen die Verhandler nicht glaubhaft aus. Zumindest noch nicht.
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