Der Sport hat ein Imageproblem in Österreich

Der Sport hat ein Imageproblem in Österreich
Österreichs Sportverbände wollen vom Staat mehr Geld und haben gute Argumente dafür. Dennoch ändern ein paar Millionen mehr nichts an der grundsätzlichen Misere.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Die Debatte, wie viel Geld der Sport künftig bekommen soll, mag für viele derzeit ein Luxusproblem sein. Womöglich liegt aber genau in dieser Einstellung das noch viel größere Problem.

Sport (und daher auch Bewegung) hat in weiten Teilen der österreichischen Gesellschaft ein katastrophales Image. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie beginnen bei der unzureichenden und lieblosen Infrastruktur, setzen sich fort bei flächendeckenden Bewegungsbeschränkungen im Land der Verbote (Ballspielen nicht erlaubt!) und enden bei der Politik.

Dass die Sportagenden seit Jahren beliebig von Ministerium zu Ministerium geschoben werden, verstärkt den Eindruck, dass es sich hierbei um etwas Zweitrangiges handelt.

Den gesellschaftlichen Mehrwert, den der Breiten- und Spitzensport leisten kann, brauchen wir an dieser Stelle nicht noch einmal erwähnen. Er ist hinlänglich bekannt und wissenschaftlich belegt.

Mehr Geld ist überfällig

Es ist allerdings auch klar, dass die Fachverbände das große Ganze nur teilweise im Blick haben können. Sie sind im aktuellen System dafür zuständig, Leistung zu (re)produzieren. Die dafür vorhandenen Mittel sind im internationalen Vergleich mickrig. Die nun diskutierte und längst überfällige Anhebung der Sportförderung von 80 auf etwa 100 Millionen Euro ist trotz der aktuellen Belastung des Staatshaushalts richtig und wichtig.

Dass man den Einsatz der Steuermillionen transparent(er) macht, ist eine Grundvoraussetzung. Auch das ist in Österreich nicht selbstverständlich. Vielleicht beginnt der Sport damit und trägt so selbst ein wenig zum Imagewandel bei.

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