Das Ohrwaschl: Rette sich, wer kann

Die „Rettungsgasse“ ist offensichtlich kabarettistisch noch nicht ganz ausgereizt.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Rette sich, wer kann, aus der Rettungsgasse!

von Birgit Braunrath

über eine Rettungsgassen-Spur für Zweiräder

Die „Rettungsgasse“ ist offensichtlich kabarettistisch noch nicht ganz ausgereizt. Damit die Denksportaufgabe „Wer steht wo?“ noch komplizierter wird, fordert die Zweirad-Lobby jetzt eine Spur für Motorräder. Das ginge dann so: Wir schieben die ganze (ohnehin nicht funktionierende) Rettungsgasse um eine halbe Spur nach links, sodass die rechte Hälfte des Pannenstreifens den Motorradfahrern gehört, die sonst – so deren Begründung – in ihrer Lederkluft einen Hitzekollaps erlitten. Das hieße aber: Man müsste die Umgruppierung der Rettungsgasse nur bei Sonne und Hitze vornehmen. Bei mittleren und tiefen Temperaturen wäre der Kollaps ja ausgeschlossen.

Und dann ... dann denken wir bitte auch an die Cabrio-Fahrer, die womöglich demnächst einen Glatzensonnenbrand erleiden. Und an all jene, die’s verdammt eilig haben und durch den Stau einem erhöhten Herzinfarktrisiko ausgesetzt sind. Bitte auch denen je eine Spur freimachen. Die Strategie dahinter ist verständlich: Rette sich, wer kann, aus der Rettungsgasse!

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