Das neue Normal wird unerträglich sein

Welche Mahnungen der Wissenschaft brauchen wir noch, um endlich bei der Klimapolitik zu handeln?
Bernhard Gaul

Bernhard Gaul

Na, war das ein toller Sommer? Die Wetterforscher bestätigen das: Der Sommer 2018 lag

(in der vorläufigen Bilanz) 2,0 °C über dem Mittel. 2017 war noch wärmer mit 2,1 °C über dem Mittel, 2015 sogar 2,4 °C über dem Mittel. 16 der 17 wärmsten jemals gemessenen Jahre gab es im 21. Jahrhundert, 2018 ist als heißer Kandidat da noch gar nicht dabei. Noch ein bisserl wärmer wird es bei uns im Schnitt bis Mitte des Jahrhunderts sein, bis Ende des Jahrhunderts sind plus 4 °C bis plus 6 °C wahrscheinlich.

So wird also das neue Normal aussehen. Und jetzt stellen Sie sich einmal vor, wie viel heißer sich dann

eine Hitzeperiode anfühlen wird. In unseren Breiten wird das kaum zu ertragen, in südlicheren Gegenden schlichtweg unerträglich sein.

Was folgern wir, was folgert die Weltgemeinschaft daraus? Eigentlich nichts. Wir sagen zwar, der Kampf gegen den Klimawandel habe höchste Priorität, setzen aber keine Maßnahmen. Der Weltklimarat fordert in seinem neuesten Bericht „schnelle, weitreichende und beispiellose Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen“. Nur so lasse sich das technisch durchaus umsetzbare Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen, wonach die Erwärmung möglichst nicht mehr als 1,5 °C betragen soll.

Wahrscheinlich werden wir nicht einmal das Zwei-Grad-Ziel schaffen, aber wie weit werden wir über das Ziel schießen? Und was für einen Planeten hinterlassen wir dann unseren Enkelkindern? Oder hören wir endlich auf unsere Forscher, sie haben Ideen, sie zeigen Wege, sie bieten Lösungen an, wie wir die Klimakatastrophe abwenden können.

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