Es ist schrecklich, in welchem Zustand sich die Welt befindet: in einer von einem Virus aufbereiteten Abwärtsspirale, die nun in die Geiselhaft eines Alleinherrschers im Kreml führte, der wie in dunkelsten Sowjetzeiten sein gesamtes marionettenhaftes Umfeld und die Medien kontrolliert.
Dabei hätte man wissen müssen, wie Putin agiert; wie mit Andersdenkenden oder gar Oppositionellen verfahren wird; dass man nicht einmal vor Giftanschlägen zurückschreckt. Aber das billige Gas war ja so bequem, dass man in Europa lieber wegschaute. Das ist nun de facto der „warme Krieg“, auch mit dem Geld für unsere Heizungen finanziert.
Wenn aber plötzlich das Undenkbare denkbar ist, sollte man dringend weiterdenken und sich auf alle Eventualitäten vorbereiten, ohne Panik zu machen. Die europäische Militärdoktrin hinterfragen, den Zivilschutz, die Energiewende vorantreiben. Wir waren nicht nur auf Corona schlecht vorbereitet, sondern auch auf die russische Aggression. Vielen wird jetzt klar, dass die gefühlte Sicherheit, nie wieder einen Krieg auf europäischem Boden zu erleben, eine Luxus-Anmaßung war.
Dennoch sieht man in dieser so gefährlichen Situation einen erfreulichen Zusammenhalt der meisten EU-Länder, eine große Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, einen amerikanischen Präsidenten, der besonnen agiert, einen österreichischen Kanzler, der die richtigen Worte findet etc.
Negative Energie mal negative Energie ergibt hier, anders als in der Mathematik, kein positives Resultat, sondern eine hochexplosive Mischung. Allerdings: Dasselbe gilt auch für positive Energie, die kann sich auch rasch vervielfachen. Und das ist kein Esoterik-Geschwurbel, sondern ein konstruktiver Aufruf zur Hilfe innerhalb der eigenen Möglichkeiten. Und auch dazu, die russische Invasion zu ächten und nicht den russischen Pass.
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