Das Ende der Naivität

Das Ende der Naivität
Erst ein Virus, dann Putins Invasion – auf beides war die Welt schlecht vorbereitet. Wir haben aus Bequemlichkeit zu lange weggeschaut
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Wer vor zwei Jahren gesagt hatte, dass es demnächst einen Lockdown geben und die Pandemie ewig dauern würde, wurde für einen Panikmacher gehalten, reif für die Psychiatrie.

Wer vor zwei Wochen glaubte, dass Russland ein unabhängiges Land militärisch angreifen und der ganzen Welt mit dem Einsatz von Atomwaffen drohen würde, war in den Augen der meisten Menschen ein Weltuntergangs-Prophet.

Und was wird man in weiteren zwei Wochen und in zwei Jahren alles beobachtet haben, was man nicht für möglich gehalten hätte? Ist der Negativist der neue Rationalist? Das Undenkbare ist nicht nur denkbar, sondern teils schon Realität geworden. Ein Land wird von Panzern, Flugzeugen und anderen Waffen zerschossen, zivile Opfer werden in Kauf genommen, Flüchtlingsströme gezielt provoziert – und wenn man halt in einer Nähe eines Atomkraftwerkes irgendetwas trifft, Pech gehabt.

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