Das Beste zu geben macht glücklich

Die Teilnehmenden der Berufsmeisterschaften sind die Besten ihrer Zunft. Wieso? Sie sind talentiert, fokussiert – und werden unterstützt.
Andrea Hlinka

Andrea Hlinka

Wer zum ersten Mal der Meisterschaft der Berufe beiwohnt, ist hingerissen von der positiv aufgeheizten Stimmung. So ging es auch Kollegin Theresa Kopper, die vor einer Woche in Graz mit 54 jungen Erwachsenen mitfiebern durfte, die für Österreich eine Medaille holen wollten. 33 Medaillen konnten sie bei den EuroSkills 2021 letztlich gewinnen. Sie wurden nur von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Russland übertroffen.

Was bei jedem Durchgang der Berufsmeisterschaften auffällt, ist, mit welcher Hingabe und Perfektion die jungen Erwachsenen in ihrer Disziplin kämpfen. Sie sind ruhig und fokussiert bei ihrer Sache, obwohl es in den riesigen Hallen brodelt.

Wieso sind die Skills-Teilnehmenden so selbstsicher und fokussiert? Es gibt kein Rezept. Klar ist, sie sind talentiert, haben trainiert, wurden unterstützt und unterstützen jetzt einander. Man hält bei den Skills zusammen. Jede und jeder kann auf sich selbst stolz sein, egal ob eine Medaille beim Wettbewerb gewonnen wurde oder nicht, denn jede und jeder hat das Beste gegeben. Das ist ein wunderbares Gefühl.

Viele andere, ohne einen allgemeinen Befund treffen zu wollen, stolpern als junge Erwachsene durchs Leben und wissen nicht wohin mit sich selbst. Sie sind unkonzentriert und unzufrieden. Das ist kein Vorwurf, denn es ist angesichts Corona und der ungezählten digitalen Ablenkungen auch verständlich, wenn man strauchelt. Dazu kommen die Sorge um den Planeten und der Ärger über die ältere Generation, die Politik und die Strategien mancher Unternehmen.

Es kann angenommen werden, dass jeder junge Mensch versucht, die Aufgabe zu finden, in der man sein Bestes zu geben versucht. In der man glücklich wird. Die Älteren haben dabei eine wesentliche Rolle: Vorbild sein, unterstützen und dann aus dem Weg zu gehen.

Kommentare