Jonathan Ferland für Österreich?

Jonathan Ferland für Österreich?
Um Ferlands Traum von der Olympia-Teilnahme mit Österreich zu verwirklichen bedarf es aber eines Husarenstücks.
Peter Karlik

Peter Karlik

Seltsame Zeiten sind angebrochen im österreichischen Eishockey. Wenn ein Austro-Kanadier zum Thema wird, dann ist das meist der Österreicher Frank Stronach, der in Kanada Milliardär geworden ist.

Die Zeiten, als Österreichs Eishockey-Team mit eingebürgerten Kanadiern verstärkt wurde, sind 2012 zu Ende gegangen. Bei der WM der Division I (B-Gruppe) im April war zum ersten Mal seit 32 Jahren kein Austro-Kanadier im Nationalteam.

Das könnte sich allerdings 2013 wieder ändern. Drei Spieler wurden gefragt, ob sie sich eine Einbürgerung vorstellen könnten. Einer davon ist Jonathan Ferland. Der Stürmer der Vienna Capitals ist mit 29 Jahren im besten Eishockey-Alter und seit 2008 in Österreich. Verbandskapitän Giuseppe Mion, der Ferland vor mehr als vier Jahren aus der American Hockey League nach Österreich holte, bestätigt: "Ich habe ihn schon zu Beginn dieser Saison angesprochen. Er hat positiv reagiert und würde gerne mit dem Nationalteam zu den Olympischen Spielen fahren." Da der Stürmer schon ein wenig Deutsch spricht und sich seine Zukunft auch in Österreich vorstellen kann, spricht auch politisch nicht viel dagegen.

Ob die Mühlen den Politik aber so schnell mahlen, ist fraglich. Bei der Einbürgerung von Darcy Werenka beschloss der Ministerrat erst während der B-WM 2008 die Einbürgerung. Die ersten WM-Spiele musste Österreich noch ohne Werenka bestreiten. Der Antrag von Ferland wurde aber mittlerweile gestellt.

Ob weitere Austros dazu kommen, ist noch nicht sicher. Zumindest ein Verteidiger wurde auch gefragt. Aus sportlichen Gründen wäre eine Verstärkung in der Defensive auch wesentlich wichtiger.

Um Ferlands Traum von der Olympia-Teilnahme mit Österreich zu verwirklichen bedarf es aber eines Husarenstücks. Denn im Olympia-Qualifikationsturnier im Februar sind Italien, Niederlande und Gastgeber Deutschland die Gegner. Und die Deutschen führen im Einbürgerungsduell schon 3:0.

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