Das Vegan-Experiment: Ohne weltverbessernde Ideologie

Young sexy woman with cabbage leaf mask
Vegan-Star Attila Hildmann veröffentlicht am Freitag sein neues Kochbuch "Vegan for Youth". Ein kleiner Vorgeschmack.

Als ich zum ersten Mal den Namen Attila Hildmann hörte, gerieten P. und J. sofort ins Schwärmen. Erst kam es mir vor, als wäre er der Posterboy und heimliche Schwarm junger Veganerinnen. Andere wieder nennen ihn den veganen Jamie Oliver. Aber all diese Bezeichnungen werden dem veganen Physik-Studenten deutsch-türkischer Herkunft und Verfasser mehrerer sehr erfolgreicher Kochbücher nicht gerecht. Heute, Freitag, erscheint sein neues Kochbuch "Vegan for Youth".

Das Vegan-Experiment: Ohne weltverbessernde Ideologie

Nach "Vegan for Fun" und "Vegan for Fit" widmet sich Hildmann diesmal dem Alterungsprozess in Verbindung mit Ernährung. Wissenschaftler der Charité in Berlin haben seine Ernährungsempfehlungen überprüft und bestätigt.

"Vegan for Youth" ist mehr als ein Kochbuch. Neben 70 ausgefallenen Rezepten und hilfreichen Tipps präsentiert Hildmann auch die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Recherche. Dafür ist er bis nach Japan gereist, wo die Menschen nicht nur besonders alt werden, sondern auch ganz besonders gesund sind. "Es ist mein ausgefeiltestes Buch und ich kann sagen, dass ich bei der weltweiten Recherche einen Jungbrunnen gefunden habe", so Hildmann über seine Neuveröffentlichung. Als kleinen Vorgeschmack im wahrsten Sinne des Wortes, darf ich Ihnen schon zwei Rezepte vorstellen, die mich ganz besonders angesprochen haben. Viel Spaß beim Nachkochen!

Das Vegan-Experiment: Ohne weltverbessernde Ideologie

Rote-Rüben-Kokos-Suppe Zutaten für 2 Personen:

1 1⁄2 rote Zwiebeln 250 g ungekochte Rote Rüben 1 EL Olivenöl 400 ml Kokosmilch 1 Prise Zimt 1⁄2 TL Curry 50 ml frisch gepresster Orangensaft jodiertes Meersalz

Zubereitung: ca. 20 Minuten - Zwiebeln schälen und fein hacken. Rote Rüben schälen und in kleine Würfel schneiden. Olivenöl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln darin 1 Minute andünsten, dann Rote Bete dazugeben und weitere 3 Minuten braten. Mit Kokosmilch aufgießen, Zimt und Curry dazugeben und 10 Minuten bei starker Hitze kochen lassen. Orangensaft zugeben, alles im Mixer pürieren und mit Salz abschmecken.

Das Vegan-Experiment: Ohne weltverbessernde Ideologie

Melanzani-Tower "Granate"Zutaten für 2 Personen:

400 g Süßkartoffeln 110 g Melanzane 2 EL Olivenöl jodiertes Meersalz 1 kleine weiße Zwiebel 30 g weißes Mandelmus 1⁄2 TL gehackter Thymian schwarzer Pfeffer, gemahlen 120 g Brokkoliröschen 1⁄2 Granatapfel

Für die Creme:

60 g weißes Mandelmus 70 ml stilles Mineralwasser 1 TL frisch gepresster Zitronensaft jodiertes Meersalz schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: ca. 40 Minuten - Backofen auf 220 °C Umluft vorheizen. Die Süßkartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Melanzane waschen, in 1,25 cm dicke Scheiben schneiden, mit 1 EL Olivenöl und 1 Prise Salz in einer kleinen Schüssel vermengen. Beides auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und ca. 10 Minuten im Ofen auf der mittleren Schiene backen. Währenddessen die Zwiebel schälen und fein hacken. Restliches Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze ca. 3 Minuten andünsten. Anschließend mit Süßkartoffelwürfeln und Mandelmus mischen. Thymian unterheben und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Brokkoliröschen waschen, in Salzwasser ca. 3 Minuten kochen und in einem Sieb abtropfen lassen. Aus dem Granatapfel mit einem Kochlöffel die Kerne herausklopfen.

Die Zutaten für die Creme mit einem Schneebesen verrühren, kurz in einem kleinen Topf unter Rühren aufkochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Melanzanescheiben mit der Süßkartoffelfüllung schichten, dann Brokkoli und die Creme darüber geben und mit Granatapfelkernen toppen.

Zur Person: Attila Hildmann

Das Vegan-Experiment: Ohne weltverbessernde Ideologie

Der 1981 in Berlin geborene Hildmann wuchs bei Adoptiveltern auf. Als sein Vater an einem Herzinfarkt starb, machte er dessen erhöhten Cholesterinspiegel dafür verantwortlich. Hildmann, der damals 35 Kilo mehr als heute wog, hörte auf, Fleisch zu essen und begann Sport zu treiben. Bald darauf wurde er Veganer. "Es ging mir nie darum, ein besserer Mensch zu sein als andere, nur weil ich mich anders ernähre. Ganz ohne weltverbessernde Ideologien und Ansprüche fällt es auch viel leichter, das Projekt, vegan und gesünder zu essen, zu beginnen."

Stella Reinhold schreibt alle zwei Wochen von ihren Erfahrungen mit veganer Ernährung. Die nächste Ausgabe von Stellas Vegan Blog erscheint am 29. November.

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