"Nicht schwanger werden, bitteschön!"

Noch immer werden Frauen am Arbeitsplatz diskriminiert. Eine französische Webseite macht Fälle sichtbar.
Nicole Thurn

Nicole Thurn

Eine neue französische Webseite führt vor, was immer noch allzu oft im Verborgenen bleibt: Die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz. Frauen berichten auf "vie de meuf" (Frauenleben), was ihnen im Job widerfahren ist.

"Keine Sorge, so hübsch wie Du bist, wirst Du die Stelle bekommen", musste sich eine Job-Bewerberin anhören. Eine andere berichtet, wie sie einen ausschließlich von Männern besetzten Konferenzraum betritt, in dem sie über den Abschluss eines Millionen-Vertrags verhandeln soll. Sie wird freundlich begrüßt mit den Worten "Oh, ich hätte gern einen Kaffee." Der Chef eines Teams mit mehreren Frauen wird mit den Worten zitiert: "Aber Ihr werdet bitteschön nicht alle gleichzeitig schwanger." Hört man sich im eigenen Umfeld um, treten oft ähnliche Fälle zu Tage. Eine Bekannte erzählte mir kürzlich, dass sie nach sachlicher Kritik vom Chef als "Zicke" beschimpft wurde. Beschwert frau sich, wird oft mit der "Emanzen"-Keule zurückgeschlagen - die Degradierung wird fortgeführt. Die Frage ist: Würde ein Mann hinnehmen, dass der Chef ihn als "Idioten" beschimpft? Oder er von Kollegen zum Butler degradiert wird? Oder ihm unverblümt verboten würde, Kinder in die Welt zu setzen? Diese Fragen sollte sich jeder Mann selbst stellen, bevor er in so eine zweifelhafte Aktion tritt. Nicht zu vergessen ist: Respektlosigkeit gegenüber Mitarbeitern und Kollegen wirkt sich immer auf das Arbeitsklima aus - egal ob sie frauenfeindlich ist oder nicht.

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