Weinviertel: Kritische Momentaufnahmen
Was auch nicht in den Hochglanz-Prospekten der Touristiker gezeigt wird, ist die extreme Verbauung.
Blog Nr. 1143: Das Weinviertel eröffnet sich wunderbar durch die Hintertür von Wien. Immer wieder zieht es mich mit dem Radl dorthin. Exit Stammersdorf. Da und dort wird die von Touristikern beschworene Landlust-Idylle jedoch auch empfindlich gestört. Am meisten auf Landstraßen, wo es noch immer Spezialisten gibt, die am Sonntag mit ihrer Karre in die Kirche brettern und dir dabei beinahe das linke Bein absebeln. Auf vielen Feldern wird fossile Energie gefördert und gebunkert. Damit auch die Popscherln der Autofahrer geheizt werden können.
Viele Straßen, Windräder und Strommasten
Was auch nicht in den schön gefärbten Hochglanz-Prospekten der Touristiker gezeigt wird, ist die extreme Verbauung. Überall wurden breite Straßenbänder in die niederösterreichische Landschaft hineinbetoniert. Gesäumt werden sie vermehrt von Windrädern und Strommasten. Man muss also mancherorts schon mit Scheuklappen übers Land fahren, um sich nicht zu fragen, warum wir das alles zum Leben unbedingt brauchen. Und ob die Landidylle da und dort überhaupt noch real existiert. Oder zumindest einige Kratzer erlitten hat.
Ollersdorf: So schön ist das Weinviertel
Dank an Harald Schmid, der mich eingeladen hat, sein schönes und noch weitgehend unhektisches Heimatdorf im Bezirk Gänserndorf zu erkunden. Ollersdorf ist eine Marktgemeinde mit gut 3333 Einwohnern. Der Ort gilt als Tor zum Weinviertel und liegt an der Grenze der Marchebene zu den ersten Weinbergen. Die renovierten Weinkeller erinnern an eine lange Tradition im Weinbau. Eine Sehenswürdigkeit sind auch die naturbelassenen Hohlwege. Ein Opa von Schmid war bei der Eisenbahn, der andere verkaufte Traktoren. Dementsprechend aufgeschlossen gegenüber anderen Meinungen ist auch der Unternehmensberater aus Ollersdorf.
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