Mein Risiko als Radfahrer

Uwe Mauch

Uwe Mauch

Arme Stadträtin. Ausgerechnet auf dem Weg zur sonntäglichen Radparade auf dem Ring wird Maria Vassilakou, die in Wien für weniger Auto und mehr Rad eintritt, von einem Autofahrer gerammt. Sie hat Glück im Unglück, kommt mit leichten Verletzungen davon. Ihr Radunfall, es ist einer von gut 900 pro Jahr in Wien, wirft jedoch schmerzliche Fragen auf.

Ich fahre sommers wie winters durch Wien mit dem Rad. Bin ich mir immer bewusst, wie sehr ich damit mein Leben riskiere? Eine kurze Unachtsamkeit, plötzlich geht die Tür eines parkenden Autos auf, den Rest will ich mir gar nicht mehr ausmalen.

Wenn mein Bankberater meinen Radhelm erspäht und automatisch das Gespräch auf eine neue Unfallversicherung lenkt, kontere ich mit der Statistik: 2014 verunglückten in Wien drei Radfahrer tödlich, im Vorjahr waren es zwei. Das ist selbstverständlich schlimm, dennoch ist Rad fahren in Wien sicherer als in vielen anderen Städten Europas.

Mein Rad wäre noch weit weniger gefährlich, ließe man Frau Vassilakou im Rathaus mehr schalten. Noch immer radle ich durch viele Wiener Grätzl im Pulk mit Autofahrern (die rücksichtsvoller sind als noch vor 25 Jahren). Noch immer gibt es in Wien viel zu wenige Radrouten.

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