Zu Besuch bei Melanias Ex-Nachbarn

Melaniagrad: Blick auf die Burg im slowenischen Sevnica
Uwe Mauch

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Hier wurde sie also geboren, die amtierende First Lady der Amerikaner.

von Mag. Uwe Mauch

über Melaniagrad

Blog Nr. 1186: Oberhalb von Melaniagrad thront eine mittelalterliche Burg, die jedem halbwegs gebildeten Amerikaner mit Ausnahme vielleicht ihres Präsidenten Ehrfurcht gebietet. Die Burg wurde vermutlich im 14. Jahrhundert von einer einflussreichen Fürstenfamilie errichtet. Hier wurde sie also geboren, die amtierende First Lady der Amerikaner, Ehefrau des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Zu einer Zeit wurde sie geboren, als noch der alte General Josip Broz Tito das Zepter schwang.

Melanias Nachbarn: Es sind knapp 5.000

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Die kleine slowenische Stadt in der RegionŠtajerska heißt natürlich nicht Melaniagrad, sondern Sevnica. Sie liegt am linken Ufer der Save, ungefähr dort, wo diese den Alpenraum verlässt und am Atomkraftwerk Krško vorbei weiter in Richtung Zagreb und dann Belgrad fließt. In der Stadt wohnen heute knapp 5.000 Menschen. Ihre Häuser, Fabriken und Autos verraten die kontinuierliche Fortsetzung eines Wohlstands, um den man die Slowenen schon im ehemaligen Staatenbund Jugoslawien beneidet hat.

Von großen Schuhen und weißen Häusern

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Was wäre aus Melania geworden, hätte sie keinen Schuh gemacht, wäre sie nicht in die Hauptstadt Ljubljana gegangen, um dort schnell ein Architekturstudium zu schmeißen und als Fotomodel nach Amerika auszuwandern? Vielleicht hätte sie im Rathaus eine Arbeit gefunden, bei der Eisenbahn, im Tourismus oder in der Papierfabrik, in der ihr Vater beschäftigt war? Klar, Sevnica ist Provinz, kein Pflaster für Millionäre und Showbiz. Im weißen Haus ist die örtliche Feuerwehr untergebracht, und die hiesigen Präsidenten sind Präsidenten von Vereinigungen, alle viel kleiner als die Vereinigten Staaten von Amerika.

Eine immerwährende Konstante

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Die katholische Kirche und der reale Sozialismus. Mit diesen historischen Konstanten ist Melania groß geworden. Der Sozialismus mit seiner nie realen Planwirtschaft brach auch in Sevnica zusammen. Es gibt in der kleinen Stadt keinen Trump Tower und auch keine Börsenspekulation, doch der neu gebaute Spar-Markt ist nur eines von mehreren Symbolen, die beweisen, dass die freie Marktwirtschaft auch hier ihren Führungsanspruch durchgesetzt hat. Die Kirche lässt indes gewähren, auch Melania.

Kein großer Bahnhof in Sevnica

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Der Bahnhof von Sevnica ist richtungsweisend. Er ist nicht groß, muss er auch nicht sein, kommen doch nur selten am Tag internationale Züge (nach Zagreb, Belgrad, Wien, Salzburg, München) durch. Von hier fährt man als Kind nach Krško, Laško oder Celje, um Verwandte oder eine Schule zu besuchen, die Größeren fahren später auch nach Ljubljana, Maribor oder so wie Melania hinaus in die große Welt. Nicht alle bleiben Sevnica danach für immer fern. Einige kommen gerne wieder zurück, und wenn sie es nur in ihrem Urlaub schaffen.

A. Schwarzenegger lässt grüßen

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Selbst mit dem Fahrrad hat man die engen Gassen von Sevnica schnell wieder verlassen. Im Rückspiegel bleibt eine angenehme Erinnerung, an freundliche und vor allem fleißige Leute. Werden sie die große und bis dato bekannteste Tochter der Stadt noch ein Mal vor ihrer Haustür zu Gesicht bekommen? Höchst ungewiss. Wird sich mit Melania Geld verdienen lassen? Schon eher. In der örtlichen Bäckerei wird eine gleichnamige Torte feil geboten. Und das Museum von Arnold Schwarzenegger in Thal bei Graz ist ja von hier auch nicht weit entfernt.

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