Berlinale-Blog: Die ersten Favoriten

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Tag 6: Der bisher beste Wettbewerbsfilm heißt "Tabu".
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Hej, was geht los da rein (Copyright: Brigitte Nielsen)? Jimi Blue Ochsenknecht – oder ist es doch immer Wilson Gonzales gewesen – hat gestern Nachmittag nicht den Second Hand Shop betreten, dessen Eingang man vom Fenster des Zimmers aus, in dem dieser Text entsteht, gut sehen kann. Hat er wirklich Besseres zu tun? Vielleicht war er ja tatsächlich im Kino, wo etwa zwei Drittel der Wettbewerbsfilme bereits zu sehen waren. Natürlich gibt es schon erste Favoriten: Weder der Eröffnungsfilm "Les Adieux a la Reine", noch das neue Werk des international gehypten Brillante Mendoza, das philippinische Entführungsdrama "Captive" mit Isabelle Huppert, zählen dazu. Ausgezeichnete Kritiken erhielt bisher das DDR-Drama "Barbara" von Christian Petzold mit Nina Hoss in der Hauptrolle. Den zweiten deutschen Film, "Was bleibt" von Hans-Christian Schmid, sieht Ihr Berichterstatter erst am Mittwoch. Der dritte deutsche Wettbewerbsbeitrag, "Mercy" von Matthias Glasner mit Birgit Minichmayr und Jürgen Vogel in den Hauptrollen, hat am Donnerstag Premiere. Der beste Film des bisherigen Wettbewerbes ist aber eindeutig "Tabu" von Miguel Gomes, eine Koproduktion der Länder Portugal, Deutschland, Brasilien und Frankreich. Es geht um eine alte Dame, die in Lissabon stirbt. Nach ihrem Tod erinnert sich ihr ehemaliger Liebhaber an die gemeinsamen Wochen in der afrikanischen Idylle. "Tabu" ist fabelhaft erzählt, humorvoll, klug und durchgehend in Schwarz-Weiß gefilmt. Dieser Film sollte unbedingt den einen oder anderen Berlinale-Bären bekommen. "In The Land Of Blood And Honey" von Angelina Jolie und "Die Wand" von Julian Pölsler laufen ja leider nicht im Hauptbewerb.

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