Trotz Bewerbes: Mehr Kooperation als Konkurrenz ;)

Trotz Bewerbes: Mehr Kooperation als Konkurrenz ;)
Kommentar zum 30. EUCYS, dem EU-Kommissions-Bewerb für jugendliche Forscher_innen.
Heinz Wagner

Heinz Wagner

 

Schlaue, mitunter ganz überraschende, ungewöhnliche Ansätze und Lösungen, viele die sich Hilfe für Menschen(gruppen) und Umwelt zum Ziel setzen, kennzeichnen die Projekte von Jugendlichen aus der halben Welt beim European Contest for Young Scientists (EUCYS). Die Teilnahme ist bei Weitem nicht auf die EU, ja nicht einmal auf Europa beschränkt. Jugendliche aus Ländern, die mit der EU ein Forschungs- und Wissenschafts-Abkommen abgeschlossen haben und einen nationalen Bewerb in ihrem Heimatland durchführen, können Projektteams schicken – das geht bis USA und Kanada auf der einen sowie China und Südkorea auf der anderen Seite der Weltkarte – zu den offen gebliebenen Flecken auf der Landkarte siehe weiter unten.

Was neben den Inhalten, aufwändigen technischen und grafischen Aufbereitung innovativer Erfindungen auch jedes Mal bei EUCYS auffällt: Ein starkes Miteinander. Jugendliche reden mit anderen über deren Projekte, Lösungsansätze und -wege, das eine oder andere Mal auch über mögliche Kooperationen. Dass sie alle, da es sich letztlich doch um einen Bewerb handelt, auch Konkurrent_innen sind, wirkt in der Ausstellungshalle sogar weniger als zweitrangig.

Dass die EU-Kommission dieses Zusammentreffen Jugendlicher mit Forschungsgeist, enthusiastischer Neugier und teils unbändiger Lust, Lösungen für unterschiedlichste Probleme (einzelner Gruppen) von Menschen, der Natur, der Umwelt zu suchen, nun schon zum 30. Mal ermöglicht, ist super. Dass „die Welt“ eher begrenzt wird, hingegen weniger. Nennen die Vertreter_innen der EU-Kommission doch im Zusammenhang mit Forschung und Innovation stets drei Pfeiler in der Strategie „Horizon 2020“: Open Science, Open Innovation und Open tot he World.

Drei mal offen - ganz?

Schön langsam gibt es auch mehr und mehr offene Wissenschaft(-sprojekte) – die Fachleute öffnen ihre Disziplin und sich für die Bevölkerung in dem sie aus der „Geheimsprache“ aussteigen und versuchen, Ergebnisse verständlicher zu verbreiten UND sie beziehen Normalbürger_innen, nicht zuletzt Jugendliche in so manche Forschung ein. Ein bekanntes Beispiel ist Teatime4Science bzw. 4Schools – der Kinder-KURIER und SchauTV berichteten kürzlich und zwar hier.

Wie’s um die Offenheit zur GANZEN Welt steht, wollte der Kinder-KURIER in Dublin wissen. Weshalb sind beispielsweise Südamerika und – mit Ausnahme einiger Staaten im Norden von Tunesien bis ÄgyptenAfrika nicht dabei?

Das begründeten die Vertreterin der Generaldirektion Forschung und Innovation, Karen Slavin, sowie der stellvertretende Direktor dieser EU-Abteilung, Wolfgang Burtscher, damit, dass nur Staaten Teams entsenden können, die ein oben erwähntes Assoziationsabkommen mit der EU abgeschlossen haben.

Auf die Nachfrage, ob nicht die EU sozusagen proaktiv auf Länder insbesondere im benachbarten Kontinent Afrika zugehen könnte, um solche Abkommen zu erarbeiten, versprach der Vize-Chef der Forschungs- und Innovations-Generaldirektion: „Das ist eine gute Anregung, danke, die nehm‘ ich mit nach Brüssel!“

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