Tennis - Game over, Crazy Dani

Harald Ottawa
Daniel Köllerers Karriere ist zu Ende. Und damit auch die Partnerschaft mit Manfred Nareyka - der Manager hat sich jahrelang leidenschaftlich für seinen Schützling aufgeopfert.
Harald Ottawa

Harald Ottawa

Der letzte Vorhang ist gefallen, auch der letzte Akt  des Theaters um "Crazy Dani" beendet.  Der Sportschiedsgerichtshof (CAS) in Lausanne  hat entschieden, die lebenslange Sperre   des Tennis-Weltverbandes (ITF) wegen Wett-Manipulation wurde am Freitag bestätigt. Kurz: Daniel Köllerer hat Berufsverbot. Darf nie wieder professionell Tennis spielen. Mittendrin in diesem Trauerspiel und mehr als nur ein Nebendarsteller: Manfred Nareyka. Der Manager hat bis zuletzt an der Seite seines Schützlings gekämpft, so wie er es auch in den vergangenen Jahren immer getan hatte. Immer wieder hielt er nach Ausrastern,  Handgreiflichkeiten und Sperren zu "Crazy Dani", immer wieder half er ihm, aufzustehen.  2009 schien der Oberösterreicher für die Geduld belohnt zu werden, Köllerer zeigte sich geläutert und wurde nach seinem Drittrundenauftritt bei den US Open gegen Del Potro dank seiner (positiven) Showeinlagen mit frenetischem Jubel verabschiedet. Eine Niederlage wurde damit zum größten Sieg in der Karriere von Daniel Köllerer.  Aber er schaffte es nicht, den eingeschlagenen Weg der Besserung einzuhalten. Der nette Kerl von Nebenan, der im Vorjahr Vater geworden ist,  fiel im Berufsleben immer wieder aus  der Rolle. Nicht nur im Fall, der ihn letztlich zu Fall brachte. Nareyka hat im Geschäft mit seinem Klienten, der längst ein guter Freund geworden war, nichts verdient, wahrscheinlich sogar noch Geld verloren. Werbung für seine Agentur habe er gemacht, sagt er. Ob es geholfen hat, wird sich weisen. Das Kapitel Köllerer kann Nareyka abschließen. Muss er abschließen. Vielleicht macht sich die Geduld, die er in den vergangenen Jahren aufgebracht hat, tatsächlich irgendwann bezahlt. Zumindest, wenn er sich das nächste Mal einen bisserl braveren Burschen aussucht.

 harald.ottawa(at)kurier.at

Kommentare