Spargel aus dem Mostviertel

Das Mostviertel im Westen Niederösterreichs ist ja bekanntermaßen ein fruchtbarer Landstrich. Die Gegend kennt man aber vor allem für Birnen, Äpfel und auch Getreide. Hier Spargel anzubauen, ist unüblich - und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hat man sich im Familienbetrieb Lehner in Stadt Haag, Bezirk Amstetten, als Erste dem arbeitsintensiven, weißen Stangen-Gemüse gewidmet. Im Jahr 2013 wurden die ersten Spargelpflanzen gesetzt, ein Jahr darauf wurde erstmals geerntet.

Familienbetrieb

Jetzt steht die neue Ernte kurz bevor und die soll schon größer ausfallen als im Vorjahr. "Die Pflanze braucht Zeit, um sich zu stabilisieren, aber dann kann sie bis zu 8 Jahre genutzt werden." Durch den aktuellen Kälteeinbruch verzögert sich der Start des diesjährigen Spargelstechens allerdings ein wenig. "In gut einer Woche hoffen wir, den ersten Spargel ernten zu können", sagt Lukas Lehner. Der "Herr über den Spargel" ist aber eigentlich sein Bruder Simon, der 2012 in der Landwirtschasfts-HTL "Franciso-Josephinum" in Wieselburg maturierte und die Spargel-Idee hatte. "Wir wollten etwas Neues ausprobieren und Spargel ist eine gute Ergänzung zu unserem bisherigen Sortiment." Vor mehr als 25 Jahren begannen die Eltern der beiden, Elisabeth und Franz Lehner, Erdbeeren zu züchten. Mit der Zeit kamen andere Beeren wie Him- und Brombeeren dazu. Heute arbeitet die gesamte Familie im Betrieb mit - neben den Eltern alle drei Söhne Lukas (27), Martin (26) und Simon (23) .

Den Anbau von Spargel verbindet man ja in Ostösterreich vor allem mit dem Marchfeld. Die sandigen Böden behagen dem feinen Frühlingsgemüse besonders. Aber auch auf den lehmhaltigen Mostviertler Böden gedeihen die weißen und grünen Stangen, wie das Beispiel der Lehners zeigt. "Die Stangen brauchen mehr Kraft, das macht sie im Geschmack sogar intensiver", findet Lukas Lehner. Pro Tag können Spargelstangen bis zu 6 cm wachsen. Ist er 22 cm lang, wird er gestochen.

Bezugsquellen