Elsbeer-Sirup
Einige der 20 Meter hohen Bäume sind schon 200 Jahre alt.
Es ist schon ein besonderer Genuss, wenn Pflanzen ihre Blütenpracht zeigen. Schade, dass dieser Augenschmaus immer nur kurzfristig zu genießen ist. Michael Priessnitz aus dem niederösterreichischen Wolfgraben wollte aber auch den individuellen Geschmack verschiedener Blüten erlebbar machen – und kam auf die Idee, diese in Form von Sirupen zu konservieren und das ganze Jahr über verfügbar zu machen. 2011 gründete er sein Familienunternehmen "green sheep" und begann mit der Sirupproduktion in Bio-Qualität. Schon bald kochte man neben typischen Sirup-Klassikern wie etwa dem Hollerblüten- oder Minz-Sirup (500 ml/je 7,90 €) auch Überraschendes mit Wasser und Zucker ein. Etwa der Lavendelblüten-Sirup entwickelte sich zum Renner, der auch in Vinotheken und der Gastronomie Abnehmer fand. Ob als Erfrischungsgetränk, Tee oder gemischt mit Prosecco: "Die Menschen staunen oft, wie herrlich Lavendel schmeckt", sagt Priessnitz. Aber auch Kirsch-, Malven- oder Fliederblüten (500 ml/7,90 €) lassen sich hervorragend konservieren.
Durch den Firmensitz im Wienerwald kam Priessnitz auf die Idee, den Geschmack der dort heimischen, aber schon recht seltenen Elsbeere zu Sirup-Ehren kommen zu lassen. Einige der bis zu 20 Meter hohen Bäume aus der Familie der Rosengewächse, auf denen die weißen Blüten wachsen, sind schon 200 Jahre alt und heute Teil des "Biosphärenparks Wienerwald".
Die Blüten werden in aufwendiger Handarbeit gepflückt und werden nur mit Wasser, Rohrzucker und Zitronenscheiben angesetzt und ständig sanft gerührt. Der Geschmack erinnert ein wenig an Marzipan und einen Hauch Cocktailkirsche. Der fertige "Wienerwald-Sirup" (250 ml/5,90 €) wird pasteurisiert und noch heiß in Flaschen abgefüllt. "Dadurch ist er bis zu zwei Jahren haltbar", erklärt Priessnitz.
Sterntaler
Während der Elsbeer-Sirup bereits fix und fertig ist, werden die Blüten der wild gesammelten Traubenkirschen gerade erst verarbeitet. Die Besonderheit ist nicht nur das interessante Aroma der Traubenkirschenblüten, das Priessnitz als "honigartig" beschreibt. Der nur im Herbst und Winter erhältliche Sirup wird mit Zimt, Anis und Nelken gewürzt – und warm getrunken. Gemischt mit Blutorangensaft und Wasser wird daraus ein alkoholfreier Punsch. Unter dem anfangs zufällig gewählten Namen "Sterntaler-Sirup" (250 ml/6,40 €) entstand schon im Vorjahr ein soziales Projekt. 50 Cent des Erlöses gehen als Spende an das Kinderhospiz Sterntalerhof im Burgenland, das sich der Betreuung schwerstkranker Kinder widmet. "green sheep" finanziert den Streichelzoo.
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