Ist Marathonlaufen gesund?
Es scheint, als hätte der moderne Mensch jeglichen Bezug zu seinem Körper verloren.
Eine Frage, auf die es nur zwei falsche Antworten gibt: 1. Nein! Falsch: Der Mensch ist ein "Lauftier", sich viel zu bewegen war (und ist) überlebenswichtig. Die frühen Menschen waren ständig unterwegs. Jedenfalls ist es rein biologisch betrachtet gesünder, drei Stunden zu laufen, als drei Stunden Ski zu fahren, Auto zu fahren oder fern zu sehen. Es scheint eher die Inaktivität die Gesundheit zu gefährden. 2. Ja! Falsch: Wer kennt nicht die Bilder von kollabierenden Marathon-Läufern, ständig in den Medien wiederholte Wörter wie "leiden" oder "sich quälen", Erzählungen von kaputten Bandscheiben, Knien, Gelenken? Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass bis zu 60% der Läufer, die bei einem Marathon starten VOR dem Lauf Schmerzmittel zu sich nehmen. Es scheint, als hätte der moderne Mensch jeglichen Bezug zu seinem Körper verloren. Wenn man die natürlichen Warnsignale des Körpers ausschaltet, dann kann man von Glück reden, wenn man Extrembelastungen gleich welcher Art ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen übersteht. Gibt es nur falsche Antworten, so liegt der Verdacht nahe, dass die Frage falsch gestellt wurde. Die eigentliche Frage lautet: Unter welchen Umständen und für wen ist (Marathon)-Laufen gesund oder sogar ein Genuß? Denn es gibt, das sei kurz angemerkt, auch den sogenannten "Flow", über den verschiedene Glücksforscher schon viel geschrieben haben und der unter anderem beim langen, entspannten Laufen auftreten kann. Sich mit diesen Aspekten des (Marathon)-Laufens zu befassen, kann für alle, Läufer und Nichtläufer, nur ein Gewinn sein.
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