Warum das Hirn nicht mehr Kalorien verbrennt

Ganz sicher kennen Sie das: Sie arbeiten den ganzen Tag lang im Büro, haben sich enorm angestrengt und wundern sich, warum Sie zu- statt abnehmen!

Sie haben sich ja genügend angestrengt! Haben Sie gewiss! So und so viele Anfragen beantwortet, so und so viele Daten bearbeitet, Briefe beantwortet und erst recht die Mails, so und so viele Telefongespräche geführt, dazu die direkten Gespräche mit Mitarbeitern und Kunden. Und nicht nur die Konzentration, auch so manche Aufregung zehrt an Ihren Nerven. Jetzt fühlen Sie sich müde und mürbe wie ein Kipferl, oder so aufgeblasen und auch genau so leer wie ein Luftballon - gerade vor dem Zerplatzen.

Das Gemeine ist: Ob unsäglich anstrengend, ob genial kreativ oder ob hochgradig vernetzt: wir verbrauchen bei unseren Denkleistungen und bei unseren emotionellen Berg- und Talfahrten kaum mehr an Energie. Das sagt uns zumindest die Wissenschaft. Kaum je aber hört man eine Erklärung dafür. Ich will es einmal auf eine ganz simple Art und Weise versuchen. Der Grund scheint mir ganz einfach darin zu liegen, dass das Hirn weder Proteine oder andere Substanzen in großer Menge produziert. So wie etwa die Leber, die einen Großteil unseres Eiweißes - und das sind keine geringen Mengen - herstellt! Und auch noch viele Hormone, Lipoproteine, die da im Serum schwimmen. Hier liegt eine "Syntheseleistung" vor, die beachtliche Ausmaße annehmen kann und gleichzeitig werden Nahrungsbestandteile dabei verbraucht. Anders auch als der Muskel, der in seinen Mitochondrien, bei entsprechender Leistung natürlich, viel ATP verbrennt und damit Sauerstoff und Energieresourcen verbraucht. Was macht aber das Hirn, besonders beim Vorgang des Denkens? Es leitet elektrische Impulse die Nervenzelle entlang und schüttet an deren Ende meist vorgefertige Botenstoffe aus. Aber damit nicht genug! Es nimmt diese Botenstoffe auch wieder auf! Diese werden in der Nervenzelle gespeichert und im Sinne eines perfekten Recyclings wiederverwendet! Die Vorgänge an den Nervenzellmembranen sind auch energieverbrauchend, klar! Da gibt es vor allem die Aktivität der Natrium-, der Kalium- und der Calciumkanäle, aber dies muss jede Zelle und zwar permanent machen, die überleben will, einfach, um nicht z.B. vor lauter Wassereinstrom zu zerplatzen. Diese Tätigkeit ist also zum basalen Energieverbrauch, zum "Ruhe-" oder "Grundumsatz" zu rechnen. Und weil das Denken und unserer Emotionen hier leider nicht viel daran ändern, sind diese Vorgänge alltägliche "Pumpleistung" ohne energiemäßig relevantem Mehrverbrauch!

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