Aus dem Schaden nichts gelernt

Die Wiener Gemeindespitäler müssen nun im Flickwerk-Stil saniert werden.
Josef Gebhard

Josef Gebhard

Vier Monate ist das Krankenhaus Nord in Betrieb, doch erst jetzt zeigen sich die wahren Ausmaße des Bauskandals: Aufgrund der dortigen Bauverzögerung und Kostenüberschreitung wurden längst überfällige Neubauten in anderen Gemeindespitälern so lange auf Eis gelegt, dass jetzt angesichts der schlechten Bausubstanz die Zeit ausgeht. Somit wird es nichts mit zeitgemäßen Zentralbauten im Wilhelminenspital oder in Hietzing. Stattdessen muss das überholte Pavillon-System beibehalten und im Flickwerk-Stil erneuert werden. Nicht die einzige schlechte Nachricht für die Patienten und das Personal, das zum Teil über viele Jahre hinweg in Baustellen-Spitälern ausharren muss: Die Mitarbeiter können sich jetzt schon auf endlose Umplanungen und Adaptierungen freuen, denn wieder einmal hat der Krankenanstaltenverbund einen externen Berater um teures Geld ein Konzept erstellen lassen, ihn aber nur lückenhaft über die Gegebenheiten vor Ort informiert. Und der Steuerzahler freut sich über wohl unvermeidliche weitere Mehrkosten, wie das bereits jetzt bestehende Wirrwarr um die Kosten befürchten lässt. All das zeigt: Die Stadt hat aus der KH-Nord-Pleite nichts gelernt.

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