Auf der Suche nach den Talenten
Von der Decke des Kinderzimmers eines Freundes hängen nach wie vor Flugzeuge, die er als Kind zusammengebaut hat. Es war schon damals klar, dass er Pilot werden würde. Und er wurde es wirklich. Es gibt solche Menschen, die im Kindesalter felsenfest wissen, was sie später beruflich machen wollen und ziehen es durch. Sie werden tatsächlich Pilot oder Journalistin oder Polizistin oder Tierarzt.
Und dann gibt es jene, die dieses Glück nicht haben. Auch im Erwachsenenalter zermartern sie sich das Gehirn darüber, was sie nun machen sollen, was ihnen zu eigen ist. Dabei ist das Glück der Frühentschlossenen auch nicht so ungetrübt, wie die Ewig-Suchenden glauben. Denn jeder entwickelt sich weiter. Niemand ist auf Ewigkeit fertig und mit sich in seiner Position zufrieden.
Doch nun genug gegrummelt, gehen wir über zum positiven Aspekt: Manchmal genügen kleine Anpassungen, um seine vielleicht neu erstarkten Bedürfnisse im bestehenden Beruf zu befrieden. Wer also zum Beispiel überlegt, ob er nicht doch lieber Pädagoge geworden wäre, kann einfach mal probieren, sich in der internen Weiterbildung einzubringen.
Zum großen Glück sind Fähigkeiten nicht fachgebunden, sondern übertragbar, wie wir in unserer Titelgeschichte lernen. Wer gerne analysiert, der tut das also grundsätzlich gerne, chemische Formeln genau so wie Menschen. Wer sich beruflich verändern will – im Großen wie im Kleinen –, sollte sich jedenfalls nicht entmutigen lassen. Auch wenn so manche denken, man sei verpeilt, wenn man mit 35 Jahren nicht zu 100 Prozent im Traumberuf angekommen ist. Man darf sich von seinem Partner entfremden, wieso also nicht vom Beruf? Zudem: Auch Jobs verändern sich immer wieder und passen dann vielleicht nicht mehr so gut, wie zu Beginn.
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