Die Hoffnung war groß, dass der Iran verzichten würde. Dass das Mullah-Regime aus dem ewigen Zyklus aus Zerstörung und Vergeltung aussteigen würde. Dass Teherans neuer Präsident seine Ankündigung wahr machen würde, nämlich einen Krieg mit Israel zu vermeiden.
Stattdessen kam es wieder schlimmer als erwartet. Hunderte Raketen feuerte der Iran in Richtung seines Erzfeindes los, mehr Geschosse als im April. Und damit ist sie fataler den je, die Gefahr eines großen, verheerenden Krieges in Nahost. Ein Krieg, der im schlimmsten Fall die USA an der Seite Israels in diese Katastrophe hineinziehen könnte. Ein Armageddon, das man sich nicht ausmalen möchte.
Auf diesen neuerlichen Angriff des Iran wird Israel nach der ihm eigenen Logik der Vergeltung ebenso heftig antworten. Und so kann man nur hoffen, dass Israels mächtigster Schutzpatron USA Premier Netanjahu so massiv unter Druck setzt, dass Israels Antwort auf diese neuerliche Vergeltung auf die Vergeltung auf die Vergeltung nicht allzu heftig ausfällt. Und so nicht eine neuerliche Angriffs-Antwort aus dem Iran auslöst.
Dabei hatte es kurz fast so ausgesehen, als könnte es im Nahen Osten zu einer Wende kommen. Einer nach dem anderen waren sie ins tödliche Visier Israels geraten: Befehlsgeber der Terrororganisation Hamas in Gaza sowie Dutzende Kommandanten der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Zuletzt wurde mit Hassan Nasrallah gar die Zentralfigur einer ewigen Tragödie ausgeschaltet, die Israel seit Jahrzehnten mit Terror überzog. Diese Wucht der israelischen Attacken; die Überlegenheit seiner Geheimdienste und nun auch noch die in den Libanon rollenden israelischen Panzer: All dies hätte erwarten lassen, dass die Stärke Israels die Hisbollah in die Knie zwingt. Doch so weit wollte es der Iran mit seiner von ihm als Speerspitze gegen Israel aufgebauten Waffe nicht kommen lassen. Er lässt die Hisbollah nicht fallen - und stellt die Zeichen auf Kampf.
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