Also dann bis 2035

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Die FPÖ ist (zumindest vorerst) am Boden. Aber auch die Wahlsieger haben nicht so viel Grund zur Euphorie, wie sie selbst gerne vorgeben
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Der blaue Montag war jahrzehntelang ein Ritual der FPÖ: Blaumachen am Tag nach der Wahl, weil man viel zu feiern hatte. Diesmal, am Tag 1 nach der Entscheidung in Wien, hatten die Blauen aber den Blues. Ernüchterung statt Ausnüchterung.

In einer Stadt, in der Populismus so lange auf fruchtbaren Boden gefallen war, ein einstelliges Ergebnis, geschrumpft zu einer Kleinpartei – für die so lange erfolgsverwöhnten Kampfrhetoriker, Ab- und Ausgrenzer ein Desaster. Diese Wahl, knapp eineinhalb Jahre nach Ibiza, hat die FPÖ machtpolitisch in die Bedeutungslosigkeit gestoßen. Und die Splittergruppe um Strache, mit dem selbst seine einst heftigsten Kritiker fast schon Mitleid haben, steht vor den Ruinen eines Gebäudes, das noch nicht einmal errichtet war.

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