Wer soll beim Todesfall auf dem Eis über Schuld entscheiden?

Memorial für Adam Johnson
Nach dem tödlichen Unfall im britischen Eishockey-Cup verhaftete die Polizei einen Spieler und ermittelt wegen Totschlags. Eine gefährliche Entwicklung.
Peter Karlik

Peter Karlik

Der 14. November 2023 könnte eine Zeitenwende im internationalen Sport einläuten. Zwei Wochen zuvor starb Eishockeyprofi Adam Johnson, nachdem er in einem Spiel des britischen Cups mit der Kufe am Hals verletzt worden war. Jetzt verhaftete die Polizei Gegenspieler Matt Petgrave und ermittelt wegen Totschlags. 

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Es ist richtig, dass Johnson wegen des Schnitts von Petgraves Kufe gestorben ist, allerdings wird komplett ignoriert, dass der Beschuldigte bei hoher Geschwindigkeit durch einen Check eines Mitspielers von Johnson aus dem Gleichgewicht kam. Wer kann beurteilen, ob das ein Sportunfall war oder Totschlag? Ein Polizist? Ein Staatsanwalt? Ein Richter?

So tragisch dieser Todesfall ist, so sehr muss für den Sport gehofft werden, dass Unfälle, sofern sie aus dem Spiel heraus kommen, auch weiterhin als solche bewertet werden. Sonst wird künftig jede Verletzung nicht nur im Spital, sondern auch vor Gericht behandelt werden.

Wer soll beim Todesfall auf dem Eis über Schuld entscheiden?

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