Absurde Wegwerfmode

Weg von der Masse, hin zur Qualität: Wer nachhaltig sein will, muss auch in Sachen Kleidung umdenken
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Die Kleiderkästen der Österreicher sind voll, die Lager der Händler auch. Weil der Konsum schwächelt, bleiben die Geschäfte aktuell tonnenweise auf Ware sitzen. Wobei man sagen muss: die Rasanz in der Bekleidungsindustrie hat in den vergangenen Jahren absurde Ausmaße angenommen.

Getrieben von den Diskontern, die Ware zu Niedrigstpreisen anbieten, drehen sich die Kollektionen in den Geschäften immer schneller. 14-tägig wird das Sortiment gewechselt, der Kunde erneut zum Kauf animiert.

Kostet ja nichts, die schnelle Mode, da kann man zuschlagen und sich immer wieder neu einkleiden. Aber nach drei Mal anziehen wird das billige Stück dann auch schon wieder ausgemustert – weil die Qualität nicht stimmt und das Teil auch schon wieder aus der Mode ist.

Ein Umdenken ist gefragt

Hin zu einem bewussten Umgang mit dem Kleiderkonsum. Weniger ist mehr. Gute Kleidungsstücke werden fair und ökologisch produziert. Sie stammen aus guten (europäischen) Produktionen, in denen die NäherInnen einen akzeptablen Monatslohn bekommen, von dem sie auch leben können.

Und wo in Sachen Umwelt Mindeststandards eingehalten werden: keine giftigen Farben und damit Abwässer, keine Chemiefasern, die irgendwann Sondermüll sind.

Diese bessere Mode ist oft nicht so leicht zu finden und auch nicht ganz billig. Aber die Langzeiteffekte sind ungleich besser als bei den Billig-Kleidungsstücken. Mehr Freude, längeres Tragen und ein gutes Gewissen gegenüber Umwelt und Welt.

Und weil viele diese Woche in den Fastenmodus geschalten haben: auch das ist eine sehr sinnvolle Art des Verzichts. Kein Massenkonsum von Billigware, sondern bewusstes Aussuchen von besonderen Einzelstücken. Damit man sich guten Gewissens in den Spiegel schauen kann.

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