5 Grad plus und mehr? Die Klimaprognosen werden immer katastrophaler

“Wenn wir unsere Treibhausgas-Emissionen nicht bald stoppen, könnte sich unser künftiges Klima zu einer Hölle auf Erden entwickeln“, zitiert der britische Guardian den Klimaforscher Tim Palmer von der Uni Oxford. Anlass für diese düstere Prognose ist der inzwischen sechste Sachstandsbericht des UN-Klimabeirats IPCC. Darin heißt es unter anderem, dass mit der derzeitigen Entwicklung bereits 2030 eine Erderwärmung um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erreicht sein wird, und damit viel früher als noch im vorangegangenen Sachstandsbericht prognostiziert.
Es gäbe inzwischen keine Region mehr auf der Erde, die nicht vom Klimawandel betroffen ist: Extrem Hitze werden wir immer öfter erleben müssen, Dürren werden in einigen Regionen drastisch zunehmen, dadurch auch mehr Brände. Die Ozeane heizen sich außerdem auf, sie verlieren an Sauerstoffkonzentration, dafür steigt die Versauerung der Meere. Zudem werden Extremwetterereignisse wie Starkregen deutlich zunehmen.
Die Wetterextreme der vergangenen Wochen – vom Starkregen in Deutschland und Belgien über den Tornado in Tschechien, Hagel in Nieder- und Oberösterreich oder nun erneut die Waldbrände in Südeuropa und der Türkei – geben uns einmal mehr einen Blick in unsere Zukunft.
Und wie stoppen wir das?
Immerhin sagen die Forscher als auch die Politik immer wieder, noch können wir das Schlimmste verhindern. Aber wie?
Eine einfache Antwort gibt es da freilich nicht. Ein Anfang wäre zu versuchen, dass möglichst rasch möglichst keine fossilen Brennstoffe mehr angezündet werden. Wenn das 1,5°-Ziel bereits 2030 erreicht sein könnte, wie der IPCC sagt, und, nur als ein Beispiel, Deutschland dann noch acht weitere Jahre Kohlekraft nutzen will, wird schnell klar, wie groß das Problem ist.
Österreichs Energieverbrauch beruht noch immer zu zwei Dritteln auf Öl und Gas (und ein bisschen Kohle). Damit die fossile Vollbremsung gelingt, dafür braucht es mutige, weil unpopuläre, Entscheidungen der Politik. Wer die heimische Klimadebatte in den vergangenen Wochen beobachtet hat, muss aber leider zum Schluss kommen, dass wir weiter nur reden und nicht handeln werden.

Kommentare