37 Stimmen Vorsprung für Doskozil: Nur ein Etappensieg
Es hatte etwas vom Finale einer Castingshow, DSSDS (Die Sozialdemokratie sucht den Superstar) oder so ähnlich, nur dass am Ende nicht Dieter Bohlen und das Fernsehpublikum die Entscheidung trafen, sondern die Parteitagsdelegierten. Auch der Spannungsaufbau war ähnlich, am Ende machten nur 37 Stimmen den Unterschied aus. Wie gut, dass es nun vorbei ist mit der roten Familienaufstellung, mit dem verzweifelten Selbstfindungssesselkreis. Dieses Land braucht dringend auch eine funktionstüchtige Opposition, die nicht blau ist.
Inhaltlich waren die Auftritte der Finalisten beim SPÖ-Sonderparteitag erstaunlich: erstaunlich uninspiriert, was Hans Peter Doskozil ablieferte, erstaunlich inhaltsleer, sogar ein bissl beleidigt. Für sein Kernthema, die Migration, hatte er gar keine Zeit mehr. Schon gar nicht für den Klimaschutz. Dafür versprach er, dass seine Stimme halten werde. Danach Andreas Babler: erstaunlich energetisch, offensiv, mit konkreteren Ansagen und mit Metaphern aus dem Fußball und der Traumwelt.
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