"Serbien und Albanien könnten sogar bereits 2029 der EU beitreten"

++ HANDOUT ++ AUSSENMINISTERTREFFEN DER "FREUNDE DES WESTBALKANS": KALLAS / TAJANI / SCHALLENBERG
Bei einem Treffen in Rom, an dem auch Interimskanzler Schallenberg teilnahm, wurde abermals die Notwendigkeit der EU-Erweiterung am Westbalkan betont.

Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Österreich und sechs EU-Länder fordern beschleunigte EU-Integration des Westbalkans mit konkreten Schritten.
  • Serbien und Albanien könnten bis 2029 der EU beitreten; alle Westbalkan-Staaten bis 2030.
  • Italienischer Präsident Mattarella betont die Notwendigkeit von Mut und Hartnäckigkeit für die EU-Erweiterung.

Österreich und 6 weitere EU-Länder fordern, den EU-Beitritt der Westbalkanstaaten mit neuem Elan voranzutreiben.

Interimskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und seine Kollegen aus Italien, Kroatien, Tschechien, Griechenland, Slowakei und Slowenien haben sich am Montag bei einem Treffen in Rom für eine schrittweise und beschleunigte Integration mit konkreten Umsetzungsschritten ausgesprochen.

Schallenberg: "Wir laufen Gefahr, Instabilität zu importieren"

"Die Frage der EU-Erweiterung ist eine Frage der Sicherheit für die europäische und österreichische Bevölkerung: Entweder wir exportieren Stabilität und Sicherheit oder wir laufen Gefahr, Instabilität zu importieren", betonte Außenminister Schallenberg. Die von ihm 2023 gegründete Gruppe feiert im Juni ihr zweijähriges Bestehen.

Beim Treffen in Rom wurde auch über das Konzept der graduellen Integration gesprochen, welches die schrittweise Einbeziehung der Westbalkan-Staaten in bestimmte Politikbereiche ermöglichen sollte. "Dabei geht es darum, konkrete und greifbare Vorteile für die Menschen in der Region zu schaffen und eine realistische und glaubwürdige Beitrittsperspektive zu ermöglichen", erklärte Schallenberg.

Interimskanzler sieht Staatengruppe als "Taktgeber"

"Die Gruppe der Freunde des Westbalkans bleibt weiterhin Taktgeber für die beschleunigte Integration der Westbalkan-Region in die EU. Die Erweiterung ist eine geopolitische Notwendigkeit. Ohne den Westbalkan ist die EU nicht vollständig", bekräftigte Schallenberg.

Alle Länder des westlichen Balkans sollen bis 2030 der Europäischen Union beitreten, sagte der italienische Außenminister Antonio Tajani, der am Montag das Treffen leitete. "Für Bosnien und Herzegowina könnte es vielleicht länger dauern, aber Serbien, Montenegro, Albanien und Nordmazedonien haben das Potenzial, die Frist des Jahres 2030 einzuhalten", erklärte Tajani bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen, an dem auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und EU-Erweiterungskommissarin Marta Kos teilnahmen. Serbien und Albanien könnten sogar bereits 2029 der EU beitreten, meinte Tajani.

++ HANDOUT ++ AUSSENMINISTERTREFFEN DER "FREUNDE DES WESTBALKANS": TAJANI / SCHALLENBERG

Der italienische Außenminister Antonio Tajani (li.) war Gastgeber des Treffens, an dem auch Alexander Schallenberg teilnahm. 

Mattarella fordert "Mut und Hartnäckigkeit"

Zum Thema EU-Erweiterung äußerte sich auch der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella. "Der Prozess der europäischen Integration ist zwar nicht immer reibungslos verlaufen, aber heute muss er mehr denn je mit Mut, Hartnäckigkeit und Klugheit vorangetrieben werden, sowohl innerhalb der Union als auch an ihren Grenzen, auch um den Beitritt neuer Mitglieder zu fördern, wie die Länder des westlichen Balkans, aber auch die Ukraine und Moldawien", erklärte Mattarella in einer Mitteilung.

Kommentare