Ein Drittel der Wiener Schüler hat ausländische Staatsbürgerschaft

NMS Plankenmaisstraße
Das nun erschienene Factsheet des Österreichischen Integrationsfonds birgt einige Überraschungen.

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) hat eine Studie mit dem Schwerpunkt Schule und Integration veröffentlicht. Darin werden wesentliche Zahlen, Daten und Fakten zu jungen Migranten und Migrantinnen präsentiert, die durchaus die eine oder andere Überraschung liefern. 

Insgesamt lebten in Österreich Anfang 2021 rund 274.700 Personen unter 25 Jahren, die einen ausländischen Geburtsort in ihrem Ausweis stehen haben. Auf Platz eins der im Ausland geborenen Jugendlichen befanden sich demnach - wie wahrscheinlich viele annehmen würden - Ex-Jugoslawen oder Türken, sondern Deutsche. 35.500 Personen aus dieser Altersgruppe wurden in unserem großen Nachbarland geboren. Dahinter folgen junge Menschen aus Rumänien (23.800) und Syrien (22.900). Auf dem vierten Rang befanden sich Afghaninnen und Afghanen (17.600). Erst auf Platz fünf sind Serbinnen und Serben (14.900) zu finden.

Ottakring auf Platz eins

Im Schuljahr 2019/20 besuchten insgesamt 1.135.519 Kinder und Jugendliche eine Schule in Österreich. 17 Prozent der Schülerinnen und Schüler hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft, in Wien waren es gar 31 Prozent.

Der Wiener Bezirk Ottakring wies mit 39,9% den höchsten Anteil an ausländischen Kindern und Jugendlichen unter den Schülerinnen und Schülern auf, gefolgt von der Leopoldstadt mit 39,4%. Den geringsten Ausländeranteil in der Schülerschaft hatten die Bezirke Hietzing (22,9%), Liesing (21,9%) und die Innere Stadt (19,1%).

Was wird in der Schule gesprochen?

Im Schuljahr 2019/2020 sprach etwas mehr als ein Viertel der Schülerinnen und Schüler eine nichtdeutsche Umgangssprache (26,8%). Wien hatte mit 52,7% den höchsten Anteil an Schülerinnen und Schüler mit einer nichtdeutschen Umgangssprache, gefolgt von Vorarlberg mit 26,3% und Oberösterreich mit 22,8%.

Die geringsten Anteile hatten das Burgenland (17,5%) und Kärnten (16,2%).

Wenige ausländische Staatsbürger in der Lehre

Rund 108.400 Lehrlinge befanden sich im Jahr 2020 in Ausbildung. Etwa 15.000 (13,8%) davon waren ausländische Staatsangehörige, die restlichen 93.400 (86,2%) waren Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Betrachtet man Lehrlinge mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Österreich nach ihrer Staatsangehörigkeit, entfällt der größte Anteil auf deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger (12,3%), gefolgt von Afghaninnen und Afghanen (12,1%) sowie Türkinnen und Türken (10,1%).

Betrachtet man die jeweiligen Berufsbranchen zeigt sich, dass die meisten Lehrlinge eine Ausbildung in der Sparte "Gewerbe & Handwerk" absolvierten (43,0%), gefolgt von der Fachrichtung "Industrie" (15,1%). Die geringste Zahl an Lehrlingen verzeichnet die Sparte "Bank & Versicherung" (1,2%).

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