Tragödie mit 46 Toten: Der Bus hatte keine internationale Lizenz
In Nordmazedonien ist die dreitägige Staatstrauer noch nicht vorbei. Das Balkan-Land befindet sich nach dem tragischen Busunglück immer noch in Schockstarre. In der Nacht auf Dienstag waren 46 Mitglieder einer Reisegruppe auf der Autobahn in Bulgarien ums Leben gekommen, darunter zwölf Kinder. Sieben Menschen wurden verletzt.
Der Bus war auf dem Weg von der Türkei aus zurück nach Nordmazedonien. Soweit hätte er gar nicht kommen dürfen. Dies stellte sich nun, wenige Tage nach der Tragödie, heraus. Denn der Reisebus des Unternehmens "Besa Trans BTB" war weder für den internationalen Personenverkehr noch für andere Transportarten zugelassen. Das Ministerium für Verkehr und Kommunikation Nordmazedoniens habe dem besagten Unternehmen am Mittwoch die Arbeitserlaubnis entzogen, teilte man mit.
In der Erklärung wird darauf hingewiesen, dass das Fahrzeug nicht einmal in den vom Ministerium für Verkehr und Kommunikation geführten elektronischen Aufzeichnungen über die ausgestellten Genehmigungen für die Durchführung der nationalen oder internationalen Personenbeförderung vorhanden ist. Drei lizenzierte Fahrzeuge des Reiseunternehmens "Besa trans BTB" seien demnach registriert sind, nicht aber der Bus, der in der Nacht auf Dienstag etwa 40 Kilometer südlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia eine Leitschiene rammte, sich dann überschlug und in Brand geriet.
Schmuggelware an Bord?
Am Donnerstag wurden weitere Konsequenzen gezogen: Zwei nordmazedonische Zollbeamte wurden entlassen, weil sie den Bus ohne erforderliche Papiere über die Grenze passieren ließen. Dasselbe Schicksal droht auch ihrem Vorgesetzten, ließ die Zollbehörde wissen.
Derweil wies das Reiseunternehmen "Besa trans BTB" Vorwürfe der Medien zurück, wonach in dem verunfallten Bus Benzin und Pyrotechnik geschmuggelt worden seien.
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