Polizist jagte Schlepperbande - und wurde wegen Raserei verurteilt

Coronavirus in Croatia
Einem 29-jährigen kroatischen Polizisten fiel ein verdächtiger Wagen auf, also nahm er in seinem privaten Auto die Verfolgungsjagd auf.

Ein kurioser Vorfall sorgt derzeit in Kroatien für Kopfschütteln. Ein Polizist aus Zagreb wurde nun ein Prozess gemacht, nachdem er während seiner Verfolgungsjagd auf eine vermeintliche Verfolgungsjagd geblitzt worden war. Der 29-Jährige wurde von der zuständigen Richterin für schuldig erklärt und muss nun eine Geldstrafe in Höhe von 1.200 Kuna (umgerechnet etwa 160 Euro) zahlen.  

Alles ereignete sich in einer Winternacht im Februar 2020. "Damals war ich als Beamter der Polizeistation Zagreb VI im Einsatz, in einer operativen Aktion gegen den Menschenhandel in der Region Topusko. Ich fuhr einen Privatwagen als ich ein verdächtiges Fahrzeug bemerkte. In Absprache mit dem Gruppenleiter beschloss ich, die Verfolgung aufzunehmen. Ich gebe zu, dass ich bei dieser Gelegenheit die erlaubte Geschwindigkeit überschritten habe. Aber aufgrund aller Umstände bitte ich darum, dass ich nicht bestraft oder mein Führerschein eingezogen werde“, bat der Polizist vor dem Ordnungswidrigkeitenrichter im Zagreber Gericht.

Wiederholungstäter

Das half ihm aber nicht. Ilija M. wurde verurteilt, weil er, wie der Richter in seinem Urteil feststellte, zuvor mehrmals wegen Verkehrsverstößen bestraft worden war.

''Er ist schuldig, weil er als Fahrer eines VW-Fahrzeugs mit dem Kennzeichen ZG xxx-xx mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h durch ein besiedeltes Gebiet gefahren ist, wo die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h beträgt. Der um 10 Prozent reduzierte Sicherheitsunterschied beträgt 99 km/h, das heißt er war mit einer um 49 km/h höheren Geschwindigkeit als erlaubt unterwegs“, hieß es in dem Urteil.

Die Richterin entsprach nicht der Forderung der Kollegen aus dem Polizeirevier, in deren Zuständigkeitsbereich Ilija M. geblitzt worden war, dass man ihm den Führerschein wegnehmen sollte. 

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