Orthodoxes Weihnachtsfest: Die Badnjak-Zeremonie in Wien
In Österreich leben rund 500.000 orthodoxe Christen. Sie feiern nach dem Julianischen Kalender erst am kommenden Montag, dem 6. Jänner, den Heiligen Abend, und am Dienstag, dem 7. Jänner, den Christtag. Auch das neue Jahr wird entsprechend später gefeiert – nämlich am 13. Jänner.
Zu Weihnachten finden vor allem für serbisch- und russisch-orthodoxe Christen in Wien Liturgien in den Kirchengemeinden statt. Zudem wird das traditionelle Badnjak-Feuer entzündet.
Badnjak-Ritual im Mittelpunkt
Am Heiligen Abend wird traditionell der Badnjak gefällt, ein Eichenbaum oder -zweig, der das serbische Weihnachtssymbol darstellt. Die Badnjak-Zeremonie hat ihren Ursprung in vorchristlicher Zeit und symbolisiert sowohl die Geburt als auch die Kreuzigung Jesu. Im Mittelpunkt des serbischen Weihnachtsfestes steht der Badnjak, der in der Kirche geweiht und in einem öffentlichen Ritual verbrannt wird. Dies soll an das Feuer der Hirten von Bethlehem und die Erlösung durch die Kreuzigung erinnern. Heutzutage wird der Badnjak oft symbolisch durch ein Bündel Eichenzweige mit braunen Blättern dargestellt. Auch in Wien wird das traditionelle Badnjak-Feuer veranstaltet.
Gottesdienste in Wien
Dieses Jahr finden die Feierlichkeiten in der Kirche zum Akathist der Allerheiligen Gottesmutter in der Lichtensterngasse 4 im 12. Bezirk statt. Die Abendmesse beginnt hier am 6. Jänner um 17 Uhr, anschließend wird das Badnjak-Feuer entzündet. Um 23.30 Uhr beginnt die Mitternachtsliturgie.
In der serbisch-orthodoxen Kirche zur Auferstehung Christi in der Engerthstraße 158 im 2. Bezirk findet am 6. Jänner um 18 Uhr das Abendgebet statt. Die serbisch-orthodoxe Diözese Österreich-Schweiz in der Veithgasse 3 veranstaltet ebenfalls am 6. Jänner um 18 Uhr einen Gottesdienst und die Feier des Heiligen Abends. Die Mitternachtsliturgie findet um 23.30 Uhr statt. In der Neulerchenfelder Straße 47 im 16. Bezirk findet ebenfalls um 18 Uhr ein Gottesdienst mit Brotsegnung und anschließender Badnjakfeier statt.
Kommentare