2 Wochen nach Katastrophe: In Serbien stand 14 Minuten alles schnell

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Um 11.52 Uhr, dem Zeitpunkt des Bahnhofsvordach-Einsturzes am 1. November, traten die Menschen auf die Straße und blieben 14 Minuten lang stumm stehen.

Genau 2 Wochen nach dem Einsturz des Bahnhofsvordachs in Novi Sad haben Bürger der nordserbischen Stadt der 14 Todesopfer gedacht.

Um 11.52 Uhr, dem Zeitpunkt des Unglücks am 1. November, traten die Menschen auf die Straße und blieben 14 Minuten lang stumm stehen, wie ein Reporter der dpa beobachtete. Autofahrer hielten ihre Fahrzeuge an und ließen sie 14 Minuten lang stehen, sodass der Verkehr zum Erliegen kam.

Große Empörung in ganz Serbien

Aufgerufen zu der Aktion hatte ein Bürgerkomitee. Für jeden Toten, unter ihnen zwei Kinder, sollte die Stadt jeweils eine Minute lang stillstehen. Am 1. November war das Vordach des Hauptbahnhofs von Novi Sad eingestürzt. Die Trümmer hatten Dutzende Menschen unter sich begraben. Drei der Schwerverletzten schweben immer noch in Lebensgefahr.

Nicht nur in Novi Sad, sondern in ganz Serbien herrscht große Empörung darüber, dass die Behörden bis heute keine schlüssige Erklärung für die Katastrophe lieferten. Auch wurde bisher niemand festgenommen. Das Bahnhofsgebäude, das aus dem Jahr 1964 stammt, war in den letzten Jahren umfassend renoviert worden. Das Vordach blieb dabei allerdings ausgespart - auch hierfür gibt es bisher keine Begründung. Kritiker der Regierung von Präsident Aleksandar Vučić vermuten Korruption im Hintergrund.

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