Die meisten Ankünfte wurden in Istrien verzeichnet
Istrien bleibt die beliebteste Region unter den Kroatien-Urlaubern. Allein dort gab es in den ersten acht Monaten 4 Millionen Ankünfte bzw. 25 Millionen Übernachtungen oder zwei Prozent. Es folgen die Gespanschaft Split-Dalmatien (3 Millionen Ankünfte bzw. 16,4 Millionen Übernachtungen) und die Kvarner-Bucht (2,6 Millionen Ankünfte bzw. 15,4 Millionen Übernachtungen).
In der Hauptstadt Zagreb wurden 1,6 Millionen Übernachtungen verzeichnet, was um 15 Prozent mehr ist als im Vorjahr. Beliebt bleiben bei Besucherinnen und Besuchern folgende Städte, die zugleich die meisten Übernachtungen vermeldeten:
- Rovinj
- Dubrovnik
- Poreč
- Split und
- Umag.
Wo kommen die Urlauberinnen und Urlauber her?
"Die Gäste sind uns traditionell aus unseren wichtigsten Quellmärkten treu geblieben, ohne große Überraschungen. Es gab keine großen Veränderungen in den Top-Listen der Hauptgäste", erklärt Bernard Zenzerović, Direktor des Arbeitgeberverbandes im kroatischen Hotelgewerbe, gegenüber dem Portal Index.hr. Die meisten Übernachtungen wurden dem Melderegister nach von Touristen aus:
- Deutschland (18,8 Millionen)
- Kroatien (10,6 Mio.)
- Slowenien (9 Mio.)
- Österreich (6,6 Millionen Mio.) und
- Polen (5,7 Mio.) verzeichnet.
Die Touristen bleiben kürzer als früher
"Der Tourismusverkehr, der während der Hochsaison, also im Juli und August, erzielt wurde, bestätigt die beobachteten Trends. Danach verzeichnen die Gäste mehr Ankünfte, halten sich jedoch im Land etwas kürzer auf", wird der Geschäftsführer der kroatischen Tourismuszentrale (HTZ) Kristjan Staničić auf dem Portal Index.hr zitiert.
Der Staatssekretär im Ministerium für Tourismus und Sport Tonči Glavina pflichtet ihm bei, und erklärt, dass dieser Trend "völlig natürlich" sei. "Menschen verreisen mehrmals im Jahr - für eine kürzere Dauer. Unser Hauptmaßstab bleiben jedoch die Einnahmen". Auch Zenzerović erklärt, dass es aufgrund der aktuellen Umstände und der wirtschaftlichen Entwicklungen zu erwarten gewesen sei, dass Touristen kürzere Aufenthalte haben werden.
Kroatien habe trotz aller Umstände - berücksichtige man den Einfluss der globalen Inflation und den weiterhin bestehenden Konflikt in der Ukraine - ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt, schlussfolgert Staničić. Dieses starke Ergebnis wolle man in der kommenden Nachsaison bestätigen. "Promotionsaktivitäten sind im Gange. Wir haben sehr gute Vorhersagen dafür", ist sich sicher.
"Beste Vorsaison in der Geschichte des kroatischen Tourismus"
Optimistisch zeigt sich auch die Ministerin für Tourismus und Sport Nikolina Brnjac. Sie erklärte, dass der positive Trend der Vorsaison sich auch im Sommer fortgesetzt habe. "Nach der besten Vorsaison in der Geschichte des kroatischen Tourismus treten wir mit großem Optimismus in die Nachsaison ein, für die die Vorhersagen ausgezeichnet sind. Die nicht an der Küste gelegenen Regionen verzeichnen bessere Ergebnisse als 2019 und 2022. Das ist wichtig, denn es weist darauf hin, dass wir tatsächlich Potenzial für die Entwicklung des Tourismus in ganz Kroatien haben", betonte sie.
Eines lässt sich jetzt schon feststellen: Der Tourismus hat einen starken Beitrag zur kroatischen Wirtschaft geleistet hat. "Im ersten Quartal haben wir einen Rekordanstieg der Einnahmen um 38 Prozent verzeichnet. Wir erwarten, dass wir am Ende des Kalenderjahres mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein werden", erklärte Staatssekretär Glavina.
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In Kroatien muss man über die Preise reden
Also alles eitel Wonne im schönen Kroatien? Nicht ganz. "Was die gesamte Branche bereits jetzt belastet, ist das Thema der Kosten, die schnell steigen", erklärt Zenzerović. Gastgeber, die ihre Preise entsprechend ihren Ausgaben erhöht hatten, seien laut Barbara Marković vom kroatischen Verband für Familienunterkünfte gut durch die Saison gekommen. "Wir haben aber auch manche, die die Preise unrealistisch erhöht und die Qualität des Reiseziels beeinträchtigt haben", stellt sie klar.
"Wir scheuen nicht davor zurück, über Preise zu sprechen. Wir müssen sehen, ob wir in einigen Bereichen vielleicht übertrieben haben oder nicht. Das ist aber auch etwas, auf das nur der Markt selbst eine Antwort liefern kann", sagt Glavina gegenüber Index.hr. Eine Gefahr sieht der Staatssekretär in der öffentlichen Debatte. "Wir müssen darüber sprechen, aber keine öffentliche Diskussion darüber führen. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir Informationen über uns selbst preisgeben und bemängeln, dass wir teuer sind. Unsere Konkurrenz nutzt solche Diskussionen sehr geschickt aus".
Laut Glavina würden solche öffentlichen Diskussionen das beliebte Urlaubsland Kroatien auf gewisse Weise abwerten und eine Botschaft senden: "Verbringt euren Urlaub lieber in einem anderen Land".
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