Nach Messerangriff: Tausende Kroaten bei Protest für mehr Sicherheit an Schulen
Nach der tödlichen Messerattacke in einer kroatischen Volksschule haben sich am Montagabend in der Hauptstadt Zagreb zahlreiche Bürger zu einem Schweigemarsch versammelt.
Mehrere tausend Teilnehmer zogen mit brennenden Kerzen durch das Stadtzentrum, um der Opfer zu gedenken und für mehr Sicherheit an Schulen zu demonstrieren, wie kroatische Medien berichteten.
Auch in anderen kroatischen Städten, darunter in Rijeka und Osijek, versammelten sich Menschen aus Solidarität mit den Opfern der Zagreber Schule.
Zu dem Schweigemarsch hatten drei Bildungsgewerkschaften aufgerufen, rund 50 NGOs unterstützten den Protest.
Bildungsministerium kündigt Sofortmaßnahmen an
Im kroatischen Bildungsministerium hat am Montag das erste Treffen eines Expertenteams stattgefunden, das Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit an Schulen finden soll. Laut Minister Radovan Fuchs wurden zunächst die dringendsten Maßnahmen besprochen, darunter die strikte Umsetzung bereits bestehender Sicherheitsvorschriften. Dabei geht es vor allem um das konsequente Abschließen der Schultüren. Diese Vorgabe ist bereits seit 2017 in Kraft.
Ab sofort sollen in den Schulen auch Türen oder Türschlösser ausgetauscht werden, damit sie nicht mehr von außen geöffnet werden können. Die Einstellung von zusätzlichem Personal ist ebenfalls geplant. Erwogen wird außerdem der Einsatz von Sicherheitspersonal.
Laut Regierungschef Andrej Plenković braucht es neben kurzfristigen Maßnahmen auch langfristige systemische Lösungen. Ziel sei es, "gleiche Sicherheitsstandards in allen Schulen Kroatiens" zu gewährleisten, sagte der Premier laut der Nachrichtenagentur Hina und betonte, dass "die Sicherheit der Kinder an erster Stelle steht".
Bei dem Messerangriff am vergangenen Freitag hatte ein 19-Jähriger ein siebenjähriges Kind getötet. Drei weitere Schulkinder und eine Lehrerin, die den Täter aufhalten wollte, wurden verletzt.
Kommentare