Einbürgerungen 2022: Knapp 70 Prozent wurden in Wien durchgeführt
Von insgesamt 20.606 Einbürgerungen im Jahr 2022 in Österreich wurden laut Statistik Austria fast 70 Prozent in Wien durchgeführt. 14.167 Personen wurden demnach im Vorjahr in der Hauptstadt eingebürgert.
"Ich freue mich, dass immer mehr Menschen aus unterschiedlichen Ländern der Welt, die nun in Wien leben, auch die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen und erhalten. Dies bringt Rechte und Pflichte sowie neue Chancen und Perspektiven mit sich, wie etwa die demokratische Mitbestimmung durch das Wahlrecht", betont Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr diesem Zusammenhang.
Die deutlich gestiegene Zahl der bearbeiteten Anträge zeige auch, dass die Verfahren in der MA 35 effizienter und professionell abwickelt werden - die Behörde stand im vergangenen Jahr immer wieder unter massiver Kritik. Die Kapazität der Behörde soll laut Wiederkehr bis Herbst 2023 um 50 Prozent gesteigert werden, um die Wartezeiten verkürzen
Hohe Nachfrage nach Staatsbürgerschaften für NS-Opfer und ihre Nachkommen
Ein großer Anteil der Einbürgerungen betrifft auch die gestellten Anzeigen für die Staatsbürgerschaft für NS-Opfer und deren Nachkommen. Im Jahr 2022 erhielten 9.696 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft, dies entspricht 47,1 Prozent aller Einbürgerungen österreichweit. Die Wiener Behörde für Einwanderung und Staatsbürgerschaft ist für fast alle dieser Verfahren weltweit zuständig. Viele Anträge kommen aus den Ländern Israel, USA und Großbritannien.
"Wien zeigt damit einmal mehr, dass es den Vertriebenen und ihren Nachkommen respektvoll gegenübertritt und ihnen den Schritt in ihre gewaltvoll geraubte Heimat erleichtern möchte. Es geht nicht nur um die Anerkennung der Staatsbürgerschaft als symbolische Geste, sondern auch um das Aufzeigen, dass dieses Kapitel in Österreichs Geschichte nicht vergessen werden darf", so Wiederkehr.
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