„ANKA“:  Ein Stück gegen Gewalt an Frauen

„ANKA“:  Ein Stück gegen Gewalt an Frauen
Ein Ensemble aus fünf türkischstämmigen Frauen nimmt sich dem Thema an, das „uns alle etwas angeht“.

„Wir hatten das Gefühl, etwas tun zu müssen“, erinnern sich Özge Dayan-Mair und Demet Kavut Holly zurück. Die erste ist professionelle Schauspielerin, die zweite interessierte Laiin. „Es war Pandemie. Und aus der Türkei, aus Österreich, eigentlich der ganzen Welt, kamen diese furchtbaren Nachrichten“ erzählt Kavut Holly. Die Rede ist von Gewalt an Frauen, und vor allem Femiziden.

Aus dieser Idee entstanden zunächst Treffen „zum Spaß“ und um sich auspowern zu können. Nun stehen die beiden, und weitere drei weitere Frauen mit türkischem Migrationshintergrund, die im Laufe der Zeit dazu gekommen sind, kurz davor ein Theaterstück über das Thema, dass sie alle verbindet und auch zusammengebracht hat, aufzuführen. Seit Dezember wird dafür wöchentlich geprobt.

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"Durch männliche Gewalt Hoffnung verloren"

„Anka“ ist der Name des Stücks. Er beruht auf der türkischen Sage „Zümrüd-ü Anka kuşu“. Der Erzählung nach ist „Anka“ ein Vogel aus der griechischen Mythologie, welcher nach seinem Tod durch Verbrennung, wieder aus seiner eigenen Asche erwacht. Der „Anka“ gilt deshalb als Symbol für Wiederauferstehung und Kraft. „Wir sehen in dieser Erzählung Parallelen zu Frauen, die Gewalt erlebt haben und danach wiederauferstehen müssen“, sagt Kavut Holly, die das Drehbuch für das Stück geschrieben. Anka erzähle die Geschichte von Frauen, denen durch männliche Gewalt jegliche Hoffnung verloren gegangenen ist.

„ANKA“:  Ein Stück gegen Gewalt an Frauen

Ein Teil des Ensembles: Lelya Cetinkaya (Musik), Özge Dayan Holly (Regie und Schauspiel), Derya Schubert (Bühnenbild) und Demet Kavut Holly (Text)

Adaptiert wurde die Erzählung dafür auch mit realen Erzählungen. „Wir haben einen Aufruf in einer Facebook-Gruppe für ausgewanderte türkische Frauen gestartet, und darum gebeten, uns ihre Erlebnisse zu erzählen“, so Kavut Holly. Zahlreiche Frauen taten das auch. „Im Grunde hat jede von uns in ihrem Umfeld eine Frau, die Gewalt erfahren hat. Gewalt an Frauen gibt es überall, egal welche Bildung oder Herkunft man hat“, betont Derya Schubert, die für das Bühnenbild zuständig ist und mehrere Jahre in einem Frauenhaus arbeitete. Vor allem wünscht sie sich, und da stimmen ihr alle anderen ebenfalls zu, dass auch Männer das Stück schauen. „Das geht uns schließlich alle etwas an“, betont Schubert.

Komplettes Stück auf Türkisch

„Anka“ wird am 19. und 20. Februar um jeweils 19 Uhr im Brick 15 (Holtzergasse 21, 1150) aufgeführt. Das Stück ist auf Türkisch. Für alle, die nicht Türkisch können, gibt es eine deutsche Inhaltsbeschreibung.

Tickets kosten 15 Euro und können per Mail an cetinkaya.leyle.lc@gmail.com reserviert werden. Für den Eintritt gilt eine 2-G+ Regelung.

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