15. Jahrestag der Ermordung des Journalisten Hrant Dink

15. Jahrestag der Ermordung des Journalisten Hrant Dink
Der armenisch-türkische Journalist wurde am 19. Jänner 2007 von einem türkischen Nationalisten getötet.

Als Chefredakteur des Blattes hatte er sich für die Aussöhnung von Türken und Armeniern starkgemacht. Er hatte die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord bezeichnet - für viele in der Türkei ein Tabubruch. So geriet er ins Visier türkischer Nationalisten. Hrant Dink wurde 2007 vor dem Redaktionsgebäude seiner Zeitung „Agos“ in Istanbul erschossen.

Die Stiftung Hrant Dink will an seinem Todestag eine Gedenkveranstaltung abhalten. “Hrant’ın Arkadaşları” (Hrants Freunde) wurde 2007 gegründet, um eigenen Angaben zufolge Hrants „Kampf“ fortzusetzen. Die Gedenkfeier findet unter dem Slogan „15 fehlende Jahre“ 15 (Eksik Yıl) an selben Ort, wo Hrant Dink ermodert wurde, statt.

Auch der Vorstand der Journalistenvereinigung der Türkei meldete sich anslässlich des Todestags zu Wort. „Wir haben den 15. Jahrestag der Ermordung des Journalisten und Schriftstellers Hrant Dink, einem der Gründer der Zeitung Agos, infolge eines verräterischen Angriffs. Wir erinnern uns an Hrant Dink, der den Weltfrieden verteidigte und für ein brüderliches Zusammenleben der Völker beider Länder kämpfte. In der Erklärung heißt es auch: "Es gibt Fotos von 66 Journalisten mit Hrant Dink in der Galerie der ermordeten Journalisten im Pressemuseum. Wir leben in einem Land, in dem die Anstifter und Täter von 66 Morden an Journalisten nicht gefunden werden können. Wir können nicht über Pressefreiheit in einem Umfeld sprechen, in dem Gerichtsverfahren, Inhaftierungen und Verhaftungen von Journalisten für das, was sie denken und schreiben, alltäglich geworden sind. Leider arbeiten unsere Kollegen, die sich verpflichtet haben, die Öffentlichkeit genau und unparteiisch zu informieren, immer noch unter Druck und Drohungen."

Man werde Hrant Dink nie vergessen. "Wir alle wissen, dass es in unserer Verantwortung liegt, Hassreden in den Medien zu beseitigen, um friedlich in einer Gesellschaft ohne Rassismus und Diskriminierung zu leben. An seinem Todestag gedenken wir Hrant Dink noch einmal mit Liebe und Sehnsucht."

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