Nachhaltige Weihnachtsbäume - der Umwelt zuliebe
Rund 2,8 Millionen Christbäume bringen jährlich Weihnachtsstimmung in die österreichischen Haushalte. Immerhin 2,5 Millionen kommen schon aus dem heimischen Anbau – das schont die Umwelt durch kürzere Transportwege. Für die Umwelt wäre es vermutlich am besten, wenn wir komplett auf den traditionellen Weihnachtsbaum verzichten würden. Doch die Menge der Bäume lässt schon erahnen, wie viele Menschen von dieser Tradition leben. Mittlerweile werden die Bäume hauptsächlich von Bauern oder Baumschulen angebaut, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Und viele achten dabei auf die Umwelt.
Warum ein Bio-Christbaum die bessere Alternative ist
Der Großteil der gezüchteten Bäume sind Nordmanntannen. Diese wachsen üblicherweise nicht bei uns und müssen daher kräftig gedüngt und vor Schädlingen geschützt werden. Bei herkömmlichen Tannenbaumkulturen werden dafür Pestizide und Kunstdünger eingesetzt, damit Sie sich an einem wunderschönen Weihnachtsbaum erfreuen können. Die Pestizide schaden nicht nur den Bienen und anderen Insekten. Die Gifte holen Sie sich auch in Ihr Wohnzimmer.
Bei Biokulturen wird das Unkraut durch Mulchen unterdrückt, mit Mähen oder durch Schafe kurz gehalten. Die Schafe düngen Ihr Weihnachtsbäumchen auch gleich und es kann gesund wachsen. Durch genügend Abstände und das Fördern von Nützlingen werden die Schädlinge bekämpft bzw. haben sie gar keine Chance, sich durchzusetzen.
Eine Tanne wächst 8 – 10 Jahre, bevor sie ein Christbaum wird. In dieser Zeit speichert sie sehr viel CO2. Wird sie nach Weihnachten verbrannt, um Wärme zu erzeugen, entsteht nicht mehr CO2, als sie gespeichert hat. Wird ihr Holz im Garten oder für Möbel weiterverwendet, wird das CO2 sogar langfristig gespeichert. Ein Bio-Weihnachtsbaum, der keine langen Transportwege hinter sich hat, verursacht also keinen Klimaschaden.
Heute werden keine Waldflächen mehr für Weihnachtsbäume gerodet. Meistens werden die Christbaumkulturen vom Bauer oder der Baumschule am Feld angelegt. So wie das auch für Blumen, Sträucher und Bäume gemacht wird.
Mittlerweile gibt es schon einige Anbieter von Bio-Christbäumen in Österreich. Nicht alle sind ausgezeichnet. Am besten erkundigen Sie sich beim Christbaum-Bauer, wo bzw. wie er seine Christbaumkulturen pflegt.
Und wenn Sie Ihren Baum besonders lange haben wollen, dann können Sie noch darauf achten, dass er bei aufsteigendem Mond geschlagen wurde. Denn dann behält Ihr Weihnachtsbaum die Nadeln länger und duftet mehr. Nachdem die Mondphase bei der Suche nach einem österreichischen Weihnachtsbaum ein Suchkriterium ist, wird das wohl tatsächlich so sein. Wenn Sie Ihren Christbaum selbst schlagen wollen, finden Sie in der Übersicht ebenfalls Anbieter in Ihrer Nähe.
Noch nachhaltiger: der lebende Christbaum
Seit ein paar Jahren können Sie Ihren Weihnachtsbaum im Topf kaufen. Der Gedanke dabei war, dass Sie das Bäumchen nach der Weihnachtszeit in Ihren Garten pflanzen und es dort weiterwachsen kann. Leider klappt das oft nicht, weil beim Ausgraben der Bäume die Wurzeln einfach abgeschnitten wurden. Die so gestressten und geschädigten Bäume überleben oft nicht.
Mittlerweile gibt es schon einige Anbieter, die den Tannenbaum im Topf großziehen. Wenn dieser zu klein ist, wird der Baum umgetopft. Das Wurzelwachstum wird durch den Topf begrenzt und wirkt sich auch auf das Wachstum des Bäumchens aus. Wenn Sie so einen im Topf gezogenen Weihnachtsbaum sorgsam pflegen (siehe Pflegetipps), stehen Ihre Chancen gut, dass er einmal ein richtig schöner Nadelbaum in Ihrem Garten wird.
Weihnachtsbaum mieten
Wenn Sie keinen Garten haben oder keinen Nadelbaum pflanzen wollen, können Sie Ihren Christbaum im Topf mieten. Die meisten Anbieter bringen Ihnen Ihr Weihnachtsbäumchen im Topf nach Hause und holen es nach Weihnachten wieder ab.
Achten Sie auch bei Ihrem Mietbäumchen darauf, dass es bereits im Topf gezogen wurde. Und vor allem fragen Sie auch nach, ob es nach Weihnachten weiter gepflegt wird.
Wenn Ihr Baum im Topf, wie beim Ögreissler, auch noch mit dem E-Auto CO2 frei geliefert und abgeholt wird, können Sie sich ohne schlechtes Gewissen, an Ihrem Weihnachtsbaum erfreuen. Und wenn er Ihnen ans Herz gewachsen ist, bringt Ihnen der Ögreissler genau Ihr Bäumchen nächstes Jahr wieder. Wichtig ist, dass Sie Ihren grünen Gast richtig pflegen.
So pflegen Sie Ihren Christbaum
Ob Sie sich für einen lebenden Christbaum entschieden haben oder doch den herkömmlichen Weihnachtsbaum – Ihr Bäumchen braucht Pflege, damit es lange frisch bleibt:
- Bevor Sie den Baum aufstellen, gewöhnen Sie ihn langsam an die höheren Temperaturen in Ihrem Zuhause.
- Nadelbäume vertragen keine trockene Heizungsluft. Stellen Sie den Christbaum daher nicht in die Nähe von Heizkörpern.
- Je weniger Zeit der Baum bei warmen Temperaturen verbringt, umso besser. Am besten stellen Sie Ihren Weihnachtsbaum erst am 24.12. an seinen Platz. Schmücken Sie Ihr Bäumchen gemeinsam am Vormittag und kommen Sie dabei schon in Weihnachtsstimmung.
- Ob lebend oder tot – Ihr Christbaum braucht viel Wasser. Gießen sie ihn regelmäßig und besprühen Sie die Nadeln.
Weihnachtsbaum entsorgen
Spätestens am 6. Jänner hat der Weihnachtsbaum ausgedient. Dann stellt sich die Frage, was damit tun? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine haben sie alle gemeinsam: Entfernen Sie den Weihnachtsschmuck vom Baum – komplett! Lametta, Häkchen, Fäden, heruntergetropftes Kerzenwachs ist für keine der Entsorgungsmöglichkeiten zuträglich. Und dann wählen Sie:
- In den vielen österreichischen Gemeinden gibt es Christbaumsammelstellen. Während eines definierten Zeitfensters können Sie Ihren Christbaum dort hinbringen. Andere Gemeinden bieten einen oder mehrere Abholtage an. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde nach entsprechenden Angeboten.
- In den Altsoffsammelzentren können Sie Ihren Weihnachtsbaum ebenfalls entsorgen.
- Wenn Sie Ihren Weihnachtsbaum zerkleinern, können Sie ihn auch in der Biotonne entsorgen.
Die gesammelten Nadelbäume werden entweder in Müllverbrennungsanlagen thermisch verwertet oder dienen Zootieren als Abwechslung am Speiseplan.
Aber auch nach Weihnachten kann Ihr Bäumchen noch nützlich sein.
- Mulchschicht oder Frostschutz für Ihre Rosen und Sträucher.
- Als Halterung für Meisenknödel und anderes Vogelfutter auf Terrasse und Balkon – Vögel bevorzugen geschützte Futterstellen.
- Natürlich können Sie den Christbaum auch kompostieren. Dazu sollten Sie ihn auf jeden Fall zerkleinern. Gehäckselt eignet er sich auch gut als Mulchschicht für Staudenbeete. Wenn Sie ein neues Hochbeet befüllen, eignen sich die Äste gut als unterste Schicht.
- Streuen Sie die Nadeln dorthin, wo die Schnecken Ihre Stauden fressen. Schnecken mögen keine Nadeln.
- Für die Nadeln Ihres Weihnachtsbäumchens gibt es noch weitere Verwendungsmöglichkeiten – vom Tee, übers Badevergnügen bis zum Essen reicht das Angebot.
Wenn Sie sich für einen Bio-Baum aus der Region oder noch besser für ein lebendes Bäumchen entscheiden und auf kurze Transportwege achten, können Sie mit einem richtigen Christbaum unbekümmert Weihnachten feiern. Wenn Sie der Umwelt zuliebe komplett auf einen Baum verzichten wollen, dann gibt es schöne Holzbäumchen zum Schmücken oder Sie dekorieren einfach Ihre Holzleiter weihnachtlich. Nur ein Plastikbaum ist ganz sicher keine umweltfreundliche Alternative für den echten Christbaum.
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