Endlich Frühling – so erwacht der Körper aus dem Winterschlaf
Das Eis beginnt zu tauen, schlafende Insekten regen sich nach ihrem Winterschlaf, alle Lebewesen – uns Menschen eingeschlossen – werden allmählich munter. Die Natur erwacht zu neuem Leben, alles sprießt und grünt. Ideal ist, wenn wir die Zeichen der Natur wahrnehmen und unseren Alltag, unsere Ernährungsgewohnheiten dem Rhythmus der Jahreszeiten anpassen. Nutzen wir die Aufbruchsstimmung für mehr Leichtigkeit beim Essen und im Alltag.
Im Frühling spüren wir die Kraft des Neubeginns. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und wir bekommen Lust auf frisches Grün und mehr Bewegung. Der beginnende Frühling ist eine gute Zeit, wieder raus an die frische Luft zu gehen und „eingerostete“ Glieder zu bewegen. Nutzen Sie die Zeichen der Natur und machen es ihr nach: Erleben Sie einen neuen Frühling und blühen Sie auf!
Ran an den Winterspeck! Machen Sie eine Getreide- oder Reiskur
Wer jetzt so richtig motiviert ist und vielleicht über die lange Winterzeit durch mangelnde Bewegung und vermehrtes Essen den sog. Winterspeck angelegt hat und die Frühlingsmüdigkeit im Anmarsch ist. Da kann mit einer Getreide- oder Reiskur geholfen werden. Der Körper wird damit für einige Tage entlastet und man fühlt sich gleich viel wohler.
Hier die wichtigsten Punkte, die dabei zu beachten sind:
- Dauer der Kur: mindestens 3, maximal 12 Tage
- Entscheiden Sie sich für eine Reis- oder Getreidesorte (Gerste, Basmati, Hirse, Buchweizen...)
- Essen Sie 3-4x täglich dieses gekochte Getreide bzw. den Reis (ca. 150 g Trockengewicht) mit gedünstetem Gemüse (so viel Sie möchten) oder Obst (max. ½ kg)
- Gemüsesorten: Gemüse der Saison, Wurzelgemüse, chlorophyllhaltiges grünes Gemüse, bittere Gemüsesorten wie Endivie und Chicoree, Radicchio, Fenchel, Brokkoli, frischer Löwenzahn, Brennesselblätter, Rettich- und Radieschensprossen, Kresse, Petersilie, Bärlauch
- Obst: einheimisches Obst kurz gedünstet, z.B. Apfelkompott, Apfelmus, Birnenkompott, Grapefruit
- Ergänzen Sie die Mahlzeiten mit 1 EL Öl (Leinöl, Olivenöl, Sesamöl, Kürbiskernöl, Hanföl...) dazu, 1 x täglich auch 30 g Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Nüsse oder Sesamsamen
- Bei Hungergefühl: Bohnen, Linsen oder Tofu in den Speiseplan mit aufnehmen.
- Würzen mit frischen Kräutern und Gewürzen, Kresse, Sprossen
- NICHT HUNGERN oder FASTEN!!!!
- Als Getränke eignen sich warmes/heißes Wasser, Tee aus frischen Brennesselblättern, Zinnkrauttee, Schafgarbentee, Melissentee, eine Mischung aus Himbeer- und Brombeerblättern; wenn Sie zu Kältegefühlen neigen: Kümmel-, Anis-, Fencheltee, Ingwer-Tee
Getreide lässt sich gut für 2-3 Tage vorkochen, zB. als Congee (1 Tasse Natur-Reis mit 10 Tassen Wasser für 1,5 Stunden kochen), Gemüse oder Obst am besten immer frisch zubereiten!!
Für eine umfangreiche Entlastung des Körpers in dieser Zeit, sollten Sie nach Möglichkeit auf folgende Lebensmittel verzichten: Zucker, Milchprodukte, Alkohol, Kaffee (max. 1 Espresso täglich), tierisches Eiweiß, Rohkost, Brot und Gebäck
In den ersten Tagen können sich Emotionen zeigen bzw. Kopfschmerzen auftreten, diese werden jedoch rasch verschwinden, wenn Sie ausreichend trinken und 3 x täglich essen, bis Sie satt sind!
Von großer Bedeutung für den Erfolg ist die freudvolle Durchführung dieser Entlastungstage – bereiten Sie deshalb schmackhafte, bunte, aromatische, gut gewürzte Speisen zu und genießen Sie diese!
Nach der Kur ist ideal, wenn Sie das erste Grün aus der Natur genießen: Salate, das erste knackige Gemüse wie Radieschen, aber auch Kräuter und die eine oder andere Blüte. Vitamin- und mineralstoffreiche Kost mit viel Gemüse stehen auf dem Speiseplan und wie immer ist ein nahrhaftes Frühstück wichtig. Denn ein chinesisches Sprichwort lautet:
Wie man das Frühjahr beginnt, so läuft das Jahr, wie man den Morgen beginnt, so läuft der Tag.
Auch wenn die ersten Sonnentage dazu verführen leicht bekleidet ins Freie zu gehen. Achten Sie auf ausreichenden Schutz durch warme Kleidung. Der Körper hat sich vom Winter noch nicht umgestellt. Außerdem verbrachten wir viel Zeit in beheizten Räumen und sind daher besonders anfällig für Viren in der Luft. Zu dieser Jahreszeit machen Grippe, Erkältungen, Feuchtblattern und Masern die Runde. Das wechselhafte Wetter strapaziert unseren Biorhythmus. Psychische Labilität und Depression können die Folge sein. Hilfreich ist, wenn Sie auf einen geordneten Tagesablauf achten und sich so viel wie möglich an der frischen Luft bewegen. Die Naturmedizin empfiehlt, sich mehrmals täglich den Mund mit Salzwasser oder Propolis zu spülen, das schützt die Schleimhäute auch vor Coronaviren.
Da das Frühjahr die Zeit der Leber ist, ist es hilfreich ihr hin und wieder mit einer Massage etwas Gutes zu tun. Diese Massage können Sie entweder aufrechtstehend, aber auch im Sitzen oder Liegen durchführen. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf den Bereich der Leber. Legen Sie beide Hände übereinander auf die Leber (bei Frauen liegt die linke Hand oben, bei Männern die rechte) und beginnen Sie die Lebergegend sanft im Uhrzeigersinn kreisend zu massieren, 20 – 30mal. Dann ändern Sie die Richtung und massieren nochmals 20-30mal sanft Ihre Leber. Nach der Massage die Hände am besten noch etwas auf der Leber liegenlassen und dabei bewusst atmen, beim Einatmen den Druck der Hände verstärken, bei Ausatmen lockerlassen.
Frühjahrsputz für Gedanken und Gefühle
Nicht nur die Organe brauchen hin und wieder Entschlackung und Reinigung. Auch unsere Gedanken und unsere Gefühle profitieren von einem „Frühjahrsputz“. Hier eine mentale Übung als Unterstützung bei Ihrer inneren Reinigung:
- Setzen Sie sich aufrecht hin und entspannen Sie sich. Nehmen Sie dabei Ihren Atem zu Hilfe. Atmen Sie ruhig und gelassen. Mit jedem Einatmen nehmen Sie frische Energie auf, mit jedem Ausatmen lassen Sie verbrauchte Energie los.
- Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stirn und stellen Sie sich dort eine Tür vor, die Sie öffnen können. Lassen Sie frischen Wind in Ihr Gehirn blasen. Dieser Wind ist so stark, dass er Ihr Gehirn vollständig reinigen kann. Alte negative Gedanken sind wie Schlingpflanzen, die sich in Ihrem Gehirn festgesetzt haben. Dieser frische Wind kann sie herauslösen und mitnehmen.
- Welche alten Gedanken und Gefühle werden Sie auf diese Weise los? Ist es alter Groll, sind es pessimistische Gedanken, ist es Trauer oder Wut, Neid oder Eifersucht?
- Forschen Sie nach, ob es Gefühle und Gedanken in Ihrem Gehirn gibt, die sich dort so fest verwurzelt haben, dass der Wind sie nicht losreißen kann. Stellen Sie sich vor, dass Sie solche Gewächse mit Wasser umspülen, bis sich ihre Wurzeln lösen und der Wind sie mitnehmen kann.
- Schließen Sie dann das Fenster auf Ihrer Stirn wieder und spüren Sie einen Moment nach, wie klar sich Ihr Gehirn jetzt anfühlt. Nun kehren Sie langsam wieder aus der tiefen Versenkung zurück.
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