"Möge Allah sich ihrer erbarmen"

Einen derart engen Kontakt zu Kamelen sollte Reisende auf der Arabischen Halbinsel derzeit eher vermeiden
Das Mers-Virus breitet sich auf der Arabischen Halbinsel aus. Importierte Fälle in Europa.

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"May Allah have mercy upon them – möge Allah sich ihrer erbarmen." Dieser Wunsch steht auf der englischsprachigen Webseite des Gesundheitsministeriums von Saudi-Arabien – unter der beinahe täglich steigenden Zahl jener Menschen, die an dem neuen, gefährlichen Coronavirus Mers gestorben sind.

107 waren es bis zum 30. 4. – bei insgesamt 361 Infektionen. Aber auch andere Länder der Arabischen Halbinsel sind von Infektionsfällen betroffen.

"Ein großer Teil der im April gemeldeten Fälle betraf medizinisches Personal in Krankenhäusern", sagt Susanne Glasmacher vom deutschen Robert-Koch-Institut (RKI). Außerhalb von Krankenhäusern gebe es nur sehr wenige Fälle einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung: "Eine solche ist nur bei sehr engem Kontakt möglich." Hinweise auf eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Infektionskette gibt es noch keine.

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige der Erkrankten durch den Kontakt zu Kamelen infiziert wurden", so die Europäische Seuchenkontrollbehörde ECDC. Auch gibt es Hinweise darauf, dass die Symptome bei einer Ansteckung von Mensch zu Mensch weniger schwerwiegend sind, als wenn der Erreger vom Tier auf den Menschen übergeht.

Reiseempfehlungen

Alle Fälle in Europa gehen bis jetzt auf Personen zurück, die sich auf der Arabischen Halbinsel angesteckt haben "oder Kontakt mit Personen hatten, die dort erkrankten", heißt es im Gesundheitsministerium. Wer in den arabischen Raum reist, sollte sich häufig die Hände mit Seife und Wasser reinigen und Folgendes vermeiden:

– nicht vollständig durchgegartes Fleisch und Rohmilch, besonders von Kamelen.

den Kontakt mit Tieren (auch hier besonders Kamele).

und den Kontakt mit Personen mit einer fieberhaften Atemwegserkrankung.

Wer an einer Grundkrankheit leidet (z. B. Diabetes, chronische Lungenkrankheiten) sollte vor Antritt einer Reise auf ein Land der Arabischen Halbinsel einen Arzt konsultieren.

Derzeit gibt es weder eine Impfung noch eine Therapie gegen eine Mers-Infektion. Ein WHO-Experte sagt: "Wir wissen noch immer nicht genug über das Virus."

"Möge Allah sich ihrer erbarmen"

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