Der Thrombose davonwalken

Der Thrombose davonwalken
Bereits wenig Bewegung reduziert das Risiko für gefährliche Blutgerinnsel.

Gute Nachrichten für Sportmuffel: Schon eine halbe Stunde schnelles Gehen senkt das Risiko von übergewichtigen, aber sonst gesunden Menschen, eine Thrombose (Blutgerinnsel, das sich meist in den Venen bildet) zu erleiden.

Ein Forscher-Team der Med Uni Graz rund um Gerhard Cvirn und Manfred Lamprecht untersuchte vor und nach dem Training auf dem Laufband das Blut von stark übergewichtigen (adipösen) Frauen: Die Fähigkeit des Blutes zur Gerinnselbildung war nach dem Training geringer als davor. Außerdem verstärkte sich die Fibrinolyse, also der körpereigene Mechanismus zur Auflösung eines Blutgerinnsels.

Studienleiter Cvirn ist überrascht: „Die Fachwelt hätte sich nicht erwartet, dass schon ein halbstündiges Training das Gerinnungssystem beeinflusst.“ Cvirn spricht sogar vorsichtig von einem „blutverdünnenden Effekt“.

Weniger sitzen

Rund 10.000 Menschen erleiden in Österreich jährlich eine Thrombose, die im schlimmsten Fall zu einer tödlichen Lungenembolie führt. Diabetes, Rauchen, Bluthochdruck oder Bewegungsmangel erhöhen das Risiko einer solchen Gerinnselbildung.

Mit dem Training sollte man es aber auch nicht übertreiben, weiß Cvirn: „Mittelintensives Training ist für diese Zielgruppe – adipöse Frauen – am besten geeignet. Zu intensive körperliche Belastung kann Thrombosen-fördernd wirken.“

Bewegung ist nicht alles – genauso wichtig ist es, wenig zu sitzen. Amerikanische Forscher veröffentlichten im American Heart Association Journal eine Studie, wonach zu langes Sitzen das Risiko eines Herzversagens erhöht. „Seien Sie aktiver, sitzen Sie weniger“, so Studienleiterin Deborah Rohm Young.

Kommentare